Ein roter Ferrari California Spider aus dem Jahr 1961 könnte bei einer Auktion am kommenden Wochenende bis zu 18 Millionen Dollar erzielen. Unter den insgesamt 78 Ferraris, die unter den Hammer kommen, wird kein Fahrzeug vorab derart hoch bewertet wie der California Spider.
Die Auktion erfolgt im Rahmen einer sechs Tage dauernden Schau für klassische Autos, die jedes Jahr in den kalifornischen Küstenorten Carmel und Monterey sowie auf dem Golfplatz von Pebble Beach stattfindet.
Im vergangenen Jahr hatten die Verkäufe durch die drei Auktionshäuser RM Auctions, Bonhams und Gooding & Co. ein Volumen von fast 400 Millionen Dollar erreicht – angetrieben durch steigende Preise für Sammlerstücke.
Ferraris sind immer noch gefragt
In diesem Jahr bieten die Häuser unterm Strich 390 Autos an. Mit dabei sind Fahrzeuge von Papst Johannes Paul II sowie dem Ex-Fiat-Chairman Gianni Agnelli.
«Die Preise sind ‚stabil auf einem sehr hohen Niveau’, sagt McKeel Hagerty, CEO von Hagerty, einem Versicherer und Anbieter von Daten zu Oldtimern. «Die Nachfrage nach wichtigen Autos ist noch immer sehr hoch.»
Restauration macht California Spider noch wertvoller
Die Schätzungen für den Ferrari California Spider, der erstmals seit den 1960er Jahren in den USA öffentlich zum Verkauf angeboten wird, belaufen sich auf 16 Millionen bis 18 Millionen Dollar, berichtet Gooding.
Im Februar hatte dasselbe Modell den höchsten Preis aller Zeiten bei seiner Aktion in Paris erzielt. Es wechselte für 18,5 Millionen Dollar den Besitzer. Das in Kalifornien angebotene Auto wurde vollständig restauriert. Dies gilt als eher ungewöhnlich für einen Wagen dieser Art – und macht diesen unter Umständen wertvoller, sagt Larry Fisher, Executive Director beim NHRA Motorsports Museum in Pomona.
Private Sammlung soll Rekorderlös bringen
RM Sotheby’s – entstanden, als Sotheby’s sich im vergangenen Februar mit 25 Prozent an dem Unternehmen RM Auctions beteiligte – will zudem einen Ferrari 250 GT SWB Berlinetta Competizione von 1960 für mehr als 17 Millionen Dollar bei der Auktion anbieten. Laut Unternehmen gibt es nur rund 45 Fahrzeuge dieses Modells.
Der gelbe Ferrari und ein orangefarbener 1998 McLaren F1 Rennwagen, dessen Wert bei geschätzt mehr als 12 Millionen Dollar liegt, sind Teil einer privaten Sammlung von 25 Autos. Sie umfasst zehn Ferraris, zwei Lamborghinis und zwei Bugattis. Die Kollektion wird von RM Sotheby’s versteigert und könnte den Rekordpreis von über 80 Millionen Dollar erzielen – bezogen auf eine private Sammlung, die an einem Tag unter den Hammer kommt. Verkäufer ist eine unbekannte Person aus Florida.
Ferrari Enzo von Papst Johannes Paul II
Bei dem Wagen von Papst Johannes Paul II handelt es sich um einen Ferrari Enzo aus dem Jahr 2005. Er hatte diesen einst als Geschenk vom Hersteller erhalten. Der Schätzwert liegt bei vier bis sechs Millionen Dollar. Laut RM Sotheby’s ist es das 400. Modell aus der Baureihe – sowie das letzte Fahrzeug seiner Art, das jemals gebaut worden ist.
Der Papst hatte darum gebeten, den Wagen für die Opfer des Tsunamis von 2004 zu verkaufen. Ferrari versteigerte den Wagen und übergab die Erlöse nach dem Tode von Johannes Paul II an Papst Benedikt XVI.
Bonhams bietet daneben einen Ferrari 250 GT Competizione Alloy Berlinetta von 1959 – einen Wagen, der beim Rennen Tour de France von 1959 den dritten Platz erreichte – sowie einen Ferrari 288 GTO von 1985.
«Fast ausnahmslos werden alle diese Wagen regelmässig gefahren, und einige nehmen sogar an Wettrennen teil», berichtet Hagerty. «Kein Wagen ist zu wertvoll, um nicht gefahren zu werden.»
(bloomberg/jfr/gku)