Ford macht es konkret. Der US-Autobauer will bis 2021 das autonome Auto auf die Strasse bringen. Die Offensive kommt etwas überraschend, bisher war der US-Autobauer nicht als Vorreiter in Sachen Selbstfahrer aufgefallen. Damit werden eher Silicon-Valley-Grössen wie Tesla oder Google verbunden oder deutsche Autobauer wie Mercedes oder BMW. Tatsächlich hat auch BMW angekündigt, 2021 mit einem selbstfahrenden Auto in Serie gehen zu wollen.
Vielleicht muss die Welt aber noch nicht einmal so lange warten. «Das erste autonome Auto wird vor 2020 auf die Strasse kommen», sagt Ferdinand Dudenhöffer. Der Direktor des Center Automotive Research (CAR) in Duisburg rechnet damit, dass die ersten autonomen Fahrzeuge «in den Grossstädten Chinas unterwegs sein werden». In Europa und den meisten Bundesstaaten der USA bremst die Gesetzeslage. Das erste Ziel für das autonome Fahren ist die Autobahn, Landstrasse und Stadtverkehr wären der nächste Schritt.
Angst vor Hackern
Das Wettrennen um selbstfahrende Autos ist ein heisses. Die Technologie gilt als zukunftweisend und lukrativ – auch wenn sie punktuell auf Bedenken stösst. Das zeigte kürzlich der tödliche Unfall mit einem Fahrzeug von Tesla, das im Autopiloten lief. Das Fahrassistenzsystem ist weit gereift, nach offizieller Firmenpolitik darf der Fahrer allerdings nicht die Hände vom Steuer nehmen. Der Vorfall wurde breit diskutiert, auch weil er Ängste vor Fehlern in der Technologie schürte.
Dennoch sind die Zustimmungswerte überraschend gut. Mehr als die Hälfte der Deutschen kann sich vorstellen, ein selbstfahrendes Auto zu nutzen, zeigt eine repräsentative Studie der Beratungsgesellschaft Detecon. Ein Drittel lehnt dies ab. Jeder zweite fürchtet, dass selbstfahrende Autos gehackt werden könnten. Eine vergleichbare Untersuchung für die Schweiz liegt nicht vor, allerdings ist anzunehmen, dass es auch in der hiesigen Bevölkerung sowohl Bedenken als auch grosses Interesse gibt.
Für Privatpersonen ab 2025
Insofern ist die Taktik von Ford klug: Der US-Autobauer will die autonomen Fahrzeuge zunächst gemeinsam mit Uber und anderen Unternehmen als Taxis auf die Strasse bringen. Erst in einer zweiten Phase ab 2025 sollen die Wagen auch in Serie produziert und an Privatpersonen verkauft werden.
Neben Sicherheitsbedenken und Angst vor Hackern ist der Preis ein Thema bei der Anschaffung: Mehrere tausend Franken dürften zusätzlich fällig werden, um ein Fahrzeug mit der Selbstfahrer-Technologie auszurüsten.
Sehen Sie in unserer Bildergalerie oben, welche Hersteller die besten Chancen haben, ein autonomes Auto früh auf den Markt zu bringen und welche hinterherfahren.