Eine Mitarbeiterin von Elmers Anwältin bestätigte eine entsprechende Meldung der Zeitung «Der Sonntag». Elmer sei vor knapp drei Wochen freigelassen worden.
Elmer behauptete, dass auf den CDs Daten von Steuersündern gespeichert seien. Die Zürcher Staatsanwaltschaft leitete deshalb ein Verfahren wegen Verletzung des Bankgeheimnisses ein.
Ein ehemaliger Scotland-Yard-Mitarbeiter, der Elmer bei der Kontaktaufnahme mit Wikileaks-Gründer Julian Assange behilflich war, nahm den CDs jedoch die Brisanz. Er sagte im Juli gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass Assange ihm mitgeteilt habe, dass auf den Datenträgern keine vertraulichen Informationen seien. Eine CD sei leer gewesen, die andere habe keine Bankinformationen enthalten. Ob Elmers Freilassung aus der U-Haft damit zusammenhängt, ist unklar. Die zuständige Staatsanwaltschaft war für eine Stellungnahme bis jetzt nicht zu erreichen.
Ehemaligen Arbeitgeber bedroht und genötigt
Elmer wurde im Januar wegen der öffentlichen CD-Übergabe verhaftet - am gleichen Tag, an dem er vom Zürcher Bezirksgericht wegen Drohung, versuchter Nötigung und Bankgeheimnisverletzung zu einer bedingten Geldstrafe von 240 Tagessätzen zu je 30 Franken verurteilt worden war. Elmer legte Berufung gegen das Urteil ein.
Der im Jahr 2002 entlassene Wirtschaftsprüfer hatte seinen ungeliebten ehemaligen Arbeitgeber, die Bank Julius Bär, mit E-Mails und Fax-Schreiben bedroht und genötigt. In mehreren Fällen machte er auch geheime Kundendaten publik. Sich selber bezeichnet er als Whistleblower, der Missstände im Offshore-Geschäft aufdecken wolle.
(rcv/kgh/sda)
Der ehemalige Julius-Bär-Banker Rudolf Elmer ist Ende Juli aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Elmer sass seit Januar in Haft, weil er Wikileaks mehrere CDs mit Daten ausgehändigt hatte.
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Veröffentlicht am 15.08.2011 - 17:58 Uhr
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