In Bayern müssen seit dieser Woche FFP2-Masken in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden. Denn anders als die herkömmlichen Masken schützen sie nicht nur andere Menschen vor einer möglichen Infektion, sondern auch den Träger des Mundschutzes selbst.

Gleiches gilt in Österreich ab kommender Woche. Und im Rest Deutschlands wird das Tragen medizinischer Masken nun auch zur Pflicht, und zwar im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen. Medizinische Masken sind allerdings keine FFP2-Masken, sondern auch Einweg-Masken für den medizinischen Bereich. Stoff- oder selbstgenähte Masken zählen nicht dazu. 

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Die Ausbreitung der ansteckenderen Virus-Mutationen hat auch die Nachfrage der dichteren FFP2-Masken hat auch die Nachfrage hierzulande beflügelt, wie der «Blick» berichtet. Das hat seinen Preis: Beim Hersteller Flawa aus Flawil kosten 25 FFP2-Masken 87,50 Franken, das heisst 3,50 Franken pro Stück.

Zum Vergleich: 50 «Universalmasken» – also jene Papiermasken, die derzeit meist getragen werden – sind für 49,90 im Flawa-Onlineshop erhältlich, sprich ein Franken pro Mundschutz.

Gegen Wucherpreise

Günstiger erhältlich sind verschiedene Maskentypen bei Fairmask. Eine FFP2-Maske ist dort etwa für 2,45 (hergestellt in China) beziehungsweise 3,45 Franken (in Deutschland produziert) erhältlich. 

Das Unternehmen stieg im Frühjahr 2020 ins Maskengeschäft ein und lancierte fairmask.ch, um dem ersten Preiswahn und der teilweise ungenügenden Maskenqualität entgegenzuwirken. 

Betrieben wird der Shop von Exquisite Apps. Das Zürcher Unternehmen tat eine Maskenfabrik in China auf und bestellt direkt ab Werk, um sie in der Schweiz zu «fairen» Preisen zu verkaufen – sprich zu den vor Corona üblichen Preisen: So erklärt es ein Unternehmenssprecher.

Fairmask spürt bereits seit einiger Zeit eine grosse Nachfrage, aktuell seien FFP2-Masken sehr gefragt. Neben Einzelkunden kaufen etwa Schulen und Gemeinden auch grössere Mengen bei Fairmask ein. 

Mögliche Lieferengpässe

Dass die Behörden sich zurückhalten, eine Pflicht für FFP2-Masken auch in der Schweiz einnzuführen, könnte mit Lieferenpässen zusammenhängen. Seitens des Bundesamts für Gesundheit (BAG) heisst es auf die Frage, ob es mit Lieferengpässen bei den FFP2-Masken kommen könnte wie im im Frühjahr bei den Hygienemasken, das BAG beschaffe weder Masken noch überschaue es den Schweizer Markt.

Für den medizinischen Bereich bestehe hierzulande ausreichender Vorrat. Derzeit sei das verpflichtende Tragen von FFP2-Masken ohnehin nicht vorgesehen.

Die Schweizer Armee, welche seit Ausbruch der Pandemie für die Materialbeschaffung für das Gesundheitswesen zuständig ist, hat 3,8 Millionen FFP2-Masken auf Lager – 4 Millionen weitere werden in den nächsten Wochen geliefert. 

1,5 Millionen Masken pro Woche

Auch die Armee kauft bei Flawa ein, doch der weitaus grösste Teil werde im Ausland bestellt, so ein Armeesprecher. Derweil produziert Flawa unter Hochdruck: etwa eine halbe Million FFP2-Masken und eine Million Hygiene- und Stoffmasken werden pro Woche hergestellt. 

Das Unternehmen aus Flawil verkauft an Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Institutionen. Bald sollen auch Apotheken beliefert werden. Den grossen Preisunterschied zwischen den herkömmlichen und FFP2-Masken erklärt die Firma über die aufwändigere Produktion, das zusätzlich verarbeitete Material (Vlies und zwei Filterschichten), zudem sind FFP2-Masken strenger zertifiziert. Ob auch die Margen entsprechend höher sein, wollte ein Unternehmenssprecher nicht beantworten.