Es gibt Momente, in denen man glaubt, dass ein Science-Fiction-Film Realität geworden ist: So erging es den Reportern des chinesischen Staatssenders CCTV, die den Prototypen des neuen Hochgeschwindigkeitszuges betrachten durften. Seine futuristisches Design mit der flachen Spitze wirkt schon fast surreal.
Der Zug wird durch die Maglev-Technologie angetrieben. Dabei wird er von magnetischen Kräften in der Schwebe gehalten und damit in einer Spur geführt. Die Ursprünge dieser Technologie existieren seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Auch im Dritten Reich wurde daran geforscht. Doch obwohl die «magnetic levitation» schon lange existiert, wurde sie vom Markt bis heute noch nicht richtig angenommen.
So schnell wie ein Flugzeug
Nun möchte China der Technologie zum Durchbruch verhelfen: Die Geschwindigkeiten des Zugs sind dabei enorm und lassen den TGV alt aussehen. Aber auch die japanischen Hochgeschwindigkeitszüge, die bisher als «state-of-the-art» galten.
Der Prototyp des neuen Hochgeschwindigkeitszugs aus China erreicht zurzeit ein Tempo von 620 Kilometern pro Stunde. Laut den Forschern soll es aber in fünf Jahren möglich sein, den Zug auf bis zu 800 Kilometer pro Stunde zu beschleunigen. Zum Vergleich: Ein herkömmliches Passagierflugzeug wie der Airbus A320 fliegt maximal 840 Kilometer pro Stunde. Das ist vor allem aus einem ökologischen Aspekt interessant: Wenn der Zug so schnell ist wie ein Flugzeug, hat er bezüglich CO2-Ausstoss und wohl auch Komfort klare Vorteile.
Neu ist das Thema Magnetschwebebahn in China nicht: Mit dem Transrapid Shanghai verfügt das Land über die weltweit schnellste Magnetschwebebahn im kommerziellen Betrieb. Sie kommt auf rund 430 Kilometer pro Stunde.
In fünf Jahren soll in Japan eine noch schnellere Bahn lanciert werden. Der neue Zug aus China sei aber günstiger in der Entwicklung und erst noch leichter. Nun geht er in die Pilotphase und soll in sechs Jahren betriebsbereit sein.
(tdr)