Zwei Türen, 555 PS, 292'800 Franken Kaufpreis - das ist Wiesmann Roadster MF5 Cabriolet. Der Sportwagen ist ein exklusives Fahrzeug: In den vergangenen 25 Jahren baute Wiesmann laut eigenen Angaben insgesamt nur 1600 Autos. Wem ein Porsche zu gewöhnlich ist, der könnte bei Wiesmann glücklich werden. Doch nun hat der deutsche Sportwagenbauer Insolvenz angemeldet, wie die deutsche Nachrichtenagentur DPA berichtet.

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Um das Unternehmen zukunftsorientiert aufstellen zu können, sei ein Insolvenzverfahren beantragt worden, bestätigte ein Sprecher der Agentur, wollte sich zu den Gründen der Finanzprobleme aber nicht äussern. Man führe Gespräche mit möglichen Investoren und sehe auf jeden Fall eine Zukunft für das Unternehmen, bei dem zurzeit knapp 110 Menschen arbeiten.

Wiesmann produziert seine zweisitzigen Sportwagen im westdeutschen Dülmen mit viel Handarbeit. Rund 350 Arbeitsstunden stecken laut dem Hersteller in jedem der Nobelfahrzeuge. Nur die Antriebstechnik in den Wagen stammt von BMW.

Einem Bericht der Zeitung «Westfälische Nachrichten» zufolge konnte Wiesman zuletzt nur noch rund 160 Fahrzeuge jährlich absetzen, während das Unternehmen laut Geschäftsführer Rolf Haferkamp 250 bis 300 Autos im Jahr verkaufen müsste, um langfristig Gewinne einzufahren.

Generalimporteur setzt auf rasche Rettung

Schweizer Generalimporteur ist die Firma Dähler in Belp bei Bern. Dort gibt man sich gelassen: «Insolvenz tönt im ersten Augenblick immer schlimm», sagt Chef Christoph Dähler im Gespräch mit handelszeitung.ch. Die nächsten Schritte zur Rettung würden aber bestimmt bald in die Wege geleitet. «Es wird wohl rasch eine Übernahme geben, sodass wir in der Schweiz gar nicht viel davon merken.»

Trotz der Schwierigkeiten hätte man in diesem Jahr bereits 30 Fahrzeuge verkauft, so Dähler. Ausserdem habe man «noch weitere vier oder fünf Neuwagen hier stehen, welche uns helfen die Produktionspause zu überbrücken».