Zwar hat sich der Kreis der Milliardäre 2014 weltweit um 155 Personen erweitert, allein in der Schweiz erhöhte sich ihre Anzahl von 61 auf 86. Jedoch bleibt der Klub einer der exklusivsten der Welt: Nur einer von drei Millionen Menschen gehört dazu. Insgesamt sind es 2325.
Ein Grossteil der Milliardäre baute das Vermögen ganz oder zum Teil selbst auf, weniger als 20 Prozent ruhen sich nur auf einer Erbschaft aus, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie der UBS in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsinformationsdienst Wealth-X zeigt. Unter 286 weiblichen Milliardären bezog mehr als zwei Drittel ihr Vermögen einzig aus einer Erbschaft. Dabei handelt es sich häufig um die Witwen reicher Männer.
Ob durch Erbschaft oder eigene Bemühungen, um an ein Milliardenvermögen zu kommen braucht Zeit: 93 Prozent der Milliardäre ist über 45 Jahre alt, das Durchschnittsalter beträgt 63. Durchschnittlich verfügt ein Milliardär über 3,1 Milliarden US-Dollar, das sind 4,4 Prozent mehr als noch im Vorjahr.
Gesamtvermögen wuchs um zwölf Prozent
Gemeinsam hielten die Superreichen 2014 ein Gesamtvermögen von 7,3 Billionen Dollar. Das ist mehr als der Wert der 30 grössten US-Unternehmen zusammen. Und es ist 12 Prozent mehr als noch im Vorjahr.
Der grösste Anteil dieses Reichtums beansprucht Europa für sich: Dort leben nicht nur die meisten Milliardäre, diese überholten mit einem Gesamtvermögen von 2,4 Billionen US-Dollar auch die nordamerikanischen Superreichen bezüglich Reichtum. Fast zwölf Prozent davon halten die 86 Milliardäre in der Schweiz. Damit liegt die Eidgenossenschaft vor Grossbritannien, Deutschland und Russland an vierter Stelle in Europa.
Asien holt auf
Seinen Reichtum massiv steigern konnte Asien: Mit einem Wachstum des Gesamtvermögens von Juli 2013 bis Juni 2014 um 18,7 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode und einer Zunahme der Milliardäre um zehn Prozent ist die Weltregion am aufholen, auch wenn Europas Superreiche immer noch rund eineinhalb mal so viel Vermögen aufweisen.
Während die Milliardäre in der Pazifikregion sogar Vermögenseinbussen verzeichneten, kontrollieren im Mittleren Osten und Afrika immer weniger Personen immer mehr Geld: So vereinigt eine um 4,8 Prozent tiefere Anzahl von afrikanischen Milliardären 12,9 Prozent mehr Vermögen als noch im Vorjahr auf sich.
Die weltweiten Geschehnisse lassen indes auch die Superreichen nicht unberührt: Viele der Milliardäre sind seit der Finanzkrise vorsichtiger beim Investieren geworden, wie die UBS im Bericht schreibt. Darauf deute die Erhöhung des durchschnittlich in Bargeld gehaltenen Vermögens auf 600 Millionen Dollar hin.
(sda/awp/ccr)