Die edle Marke aus Stuttgart kämpft gegenwärtig an verschiedenen Fronten. Vor allem gegen ihre deutschen Mitkonkurrenten. Audi und BMW fahren in zweierlei Hinsicht vorne weg: Erstens, was die produzierten und verkauften Autos betrifft, zweitens aber auch bei Umsatz und vor allem Gewinn. Mercedes-Chef Dieter Zetsche will deshalb mit einer Reihe neu entwickelter Modelle Gegensteuer geben, um die Konkurrenz wenn möglich in absehbarer Zeit zu überholen.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Mercedes setzt hierbei auf einen Trend, der seit einigen Jahren einen immer grösser werdenden Kundenkreis begeistert: Die viertürigen Coupés. Zudem richtet der Konzern seine A-Klasse als Einsteigermodell völlig neu aus, mit einem total überarbeiteten Design und neuen, sparsameren Motoren. Die kleinste Mercedes-Reihe soll die erfolgreiche 1er-Reihe von BMW herausfordern. Die A-Klasse wird ausserdem mit dem viertürigen CLA und mit dem für nächstes Jahr geplanten GLA – einem kleinen Sport Utility Vehicle (SUV) – ergänzt, die beide den Trend zum viertürigen Coupé auch in der Kompaktklasse aufnehmen.

Am oberen Ende des Mercedes-Angebots wurde der viertürige CLS, sozusagen eine Coupé-Version der exklusiven S-Klasse-Limousine, um die elegante Version Shooting Brake erweitert. Es handelt sich um eine Art Kombi mit um 7 Zentimeter niedrigerer Dachlinie im Vergleich zu traditionellen Kombis der Marke, den T-Modellen aus Stuttgart. Der CLS Shooting Brake zielt mit seinem Design vor allem auf den Jaguar XF Sportbrake. Audi und BMW sind in diesem Segment vorerst nicht vertreten.

Der an dieser Stelle beschriebene Mercedes CLS 350 CDI 4Matic BlueEfficency wird von einem 3-Liter-V6-Dieselmotor angetrieben. Das Aggregat leistet 265 PS, dies bereits bei 3800 Umdrehungen/Minute. Die Höchstgeschwindigkeit gibt das Werk mit 250 Stundenkilometern an. Das Triebwerk beeindruckt aber nicht nur mit Leistung, sondern zusätzlich auch mit Laufkultur. Es ist noch gar nicht so lange her, da war der Dieselmotor in der Oberklasse kein Thema. Heute aber laufen die Aggregate so sanft und leise, dass der Selbstzünder für die Luxusliner der Strasse mehr als nur gut genug ist. Zumal Dieseltriebwerke mehrere Vorteile mit sich bringen. Der Verbrauch liegt auf einem deutlich tieferen Niveau als bei den Benzinern, zudem zeichnen sie sich durch einen kraftvollen Antritt aus. Der Durchschnittsverbrauch wird nach Werksangaben mit 6,6 Litern angegeben (EU-Zyklus), im täglichen Fahrbetrieb in der Stadt sind es zwar 8 bis 10 Liter, was für einen so grossen und schweren Wagen mit Allradantrieb 4Matic immer noch ein ausgezeichneter Wert ist. Einen wesentlichen Anteil am vertretbaren Verbrauch hat das automatische Start-Stopp-System, welches verhindert, dass bei Rotlicht oder auch im Stau unnötig Treibstoff durch die Leitungen fliesst.

Die Ausstattung des Interieurs sowie die zahllosen elektronischen «Heinzelmännchen» garantieren einen dieser Klasse adäquaten Fahrkomfort und hohen Sicherheitsstandard. Auf diesem Gebiet spielt auch Prestige eine entscheidende Rolle. Die Verantwortlichen lassen sich immer Neues einfallen, um gegenüber der Konkurrenz zu glänzen. Beim CLS wurde beispielsweise der Ladeboden des Stauraums mit Kirschbaumholz ausgekleidet (6000 Franken). Mercedes schreibt dazu: «Es verleiht dem Laderaum die Eleganz der Holzverdecke von Yachten.» Das alles kostet Geld. Kommt hinzu, dass die Ausstattungsliste sehr umfangreich ist. Wer einen CLS 350 CDI mit reichlich Extras versieht, inklusive Holzverdeck, bezahlt dafür 145938 Franken.

Wer so viel Geld für ein Auto ausgibt, möchte vielleicht auch wissen, woher die eher sonderbar klingende Bezeichnung Shooting Brake stammt. Nach Ausführungen von Mercedes hat sie ihren Ursprung in der noblen englischen Jagdszene. Brake steht für ein Pferdefuhrwerk, auf dem früher Jagdutensilien, also auch Gewehre, mitgeführt wurden. Deshalb der Ausdruck Shooting. Brake steht für das Fuhrwerk als solches und den zur Verfügung stehenden Platz.