Wer träumt nicht davon, mit dem eigenen Boot über den See zu brausen oder zu einsamen Stränden zu fahren? Wer sich diesen Wunsch erfüllt, hat meistens aber ein Problem: Genauso wie Ferienwohnungen nutzen Besitzer ihre Boote und selbst die teuersten Yachten meist nur während weniger Wochen im Jahr. Den Rest der Zeit ankern sie im Hafen oder stehen in Einstellhallen und verursachen Kosten für Unterhalt und Reinigung.
Doch das muss nicht sein, zumindest wenn es nach dem grössten Marktplatz für Bootsvermietung «GetMyBoat» geht. Ihre Idee: ein Service, wie es ihn mit Airbnb bereits für den klassischen Übernachtungssuchenden gibt. Brauchen Besitzer ihre Yacht nicht selbst, können Touristen sie als Übernachtungsmöglichkeit mieten – eine Art Airbnb mit Yachten also.
Übernachtung, ohne abzulegen
Unter dem Namen «Sleep Aboard» wird der Service angeboten, der den Bootsfreunden lediglich erlaubt, an Bord zu schlafen – in der Regel ohne abzulegen. Für die Vermieter liegt damit der Vorteil auf der Hand: Ein netter Zuverdienst, der die teuren Unterhaltskosten schmälert, bei relativ geringem Risiko. Denn bleibt das Boot am Ankerplatz, ist auch das Risiko für Boot und Besitzer geringer.
Auf der Angebotsseite soll das Geschäftsmodell bereits auf Interesse stossen. In den ersten beiden Wochen nach der Lancierung wurden laut Plattform 1'000 neue Vermietungsangebote aufgeschaltet.
Durchschnittlich 200 Dollar je Nacht
Und auch auf der Nachfrageseite bringt der Service Vorteile: Eine Übernachtung im Hafen bietet Bootsneulingen die Möglichkeit, erstmals Schifffahrtsluft zu schnuppern. Zudem sieht «GetMyBoat» seine Option als günstige Alternative zu Hotels, die besonders während Grossanlässen häufig überteuert sind. Einen Grossteil der Angebote gibt es bereits für rund 200 Dollar je Nacht (siehe Bildergalerie oben).
Während der Service «Sleep Aboard» neu angeboten wird, gibt es «GetMyBoat» schon einige Zeit. Die Plattform bündelt insgesamt rund 35'000 Boote in 143 Ländern, um sie zu vermieten. Lediglich ein Bruchteil davon sind «Sleep Aboard»-Angebote, von denen noch nicht einmal alle den Dienst im Sinne der Plattform anbieten. Anders wie bei Airbnb, macht die Plattform den Hotels vorerst also wohl keine Konkurrenz.