Vale do Lobo, Quinta do Lago, Monte Rai oder Penina sind die «Klassiker» der Golfplätze an der Algarve. Aber diese Aushängeschilder mit globaler Ausstrahlung sind nicht die einzigen golferischen Anziehungspunkte an der schönsten Küste Portugals. 36 Plätze zwischen Faro und Sagres, verteilt über 120 Kilometer, sind in diesen für das Land so oder so schwierigen Zeiten Tourismusattraktion und willkommene Devisenbringer. Vor allem auch in den kommenden sechs Monaten. Denn die Algarve kennt keinen Grund, sich in den Winterschlaf zurückzuziehen. Zwar kann nicht mehr im Atlantik gebadet werden, Golf gespielt wird hingegen ohne Unterbruch – mit nur leichten saisonalen Schwankungen – über zwölf Monate.

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Dies bei Rahmenbedingungen, die für Gäste aus dem Alpenraum selbst im Dezember oder Januar an schweizerische Sommertage erinnern – auf Plätzen, die fast ausnahmslos zu den bestgepflegten gehören, die im Winterhalbjahr bespielt werden können. Dies zu Preisen zwischen 40 und 135 Euro (Letzteres inklusive Buggy), die sich deutlich unterscheiden von der überrissen teuren spanischen Konkurrenz um Marbella. Vorteilhaft sind für kostenbewusste Schweizer die Greenfee-reduzierten Abschläge nachmittags (Twilight-Tarife verlangen). Weil bei mässiger Auslastung der Plätze zügig gespielt werden kann, wird das 18. Green meist vor dem Eindunkeln erreicht. Für Nachmittagsrunden wird lediglich der 9-Loch-Tarif verrechnet. Zudem ist die Handicap-Regelung nur auf den absoluten Top-Plätzen von Bedeutung. Meist genügt die Platzreife, um anstandslos die Spielberechtigung zu erhalten.

In einem halben Tag an Ort

Die Algarve ist deshalb für golfhungrige Eidgenossen eine echte Alternative zu langen Flugreisen nach Thailand, Florida oder Kalifornien, um nicht der Abstinenz von Driver, Putter und Ball zu verfallen. An die 3000 golfspielende Eidgenossen zählen – übers ganze Jahr gerechnet – zu den besten Gästen der Algarve, profitierend auch von den Komplettangeboten, die von den spezialisierten Golfreiseanbietern auf den Markt gebracht werden. Ein Algarve-Golftrip lässt sich aber auch spielend einfach individuell von zu Hause aus organisieren.

Einziger Minuspunkt ist im Winter die fehlende Flug-Direktverbindung ab Zürich nach Faro. Was allerdings weitaus weniger ins Gewicht fällt, wenn man konstatiert, dass Portugals wichtigste Autobahn E1/A2 zwischen Lissabon und der Algarve praktisch nur von Touristen genutzt wird. Einheimische können oder wollen sich die Gebühren von 21 Euro (einfache Fahrt) nicht leisten. Selbst an einem normalen Freitagnachmittag mit üblicher Rushhour gelangt man ab dem Flughafen Lissabon mit dem Mietwagen staufrei in zweieinhalb Stunden ins Golfparadies Algarve. Damit ist man in etwa gleich schnell wie mit dem Umsteigeflug in Portugals Hauptstadt. Und der Mietwagen, unabdingbar für das Golfplatzhüpfen, ist bereits gechartert.

Kein Problem ist auch die Organisation der Unterkunft, das Angebot ist besonders in der Viersterne- und Fünfsternekategorie breit und von hoher Qualität. Herausgegriffen werden kann das Luxusresort Vila Vita Parc in Porches, das sich – rund eine halbe Fahrstunde von Faro entfernt – über 22 Hektaren erstreckt und sich durch subtropische Gärten und seine direkte Lage an der Steilkünste zum Atlantik auszeichnet. Das beliebte Ferienziel in deutschem Besitz und unter Führung von Direktor Kurt Gillig, zugehörend zu The Leading Hotels oft the World, verwöhnt mit 180 Gästezimmern und Suiten (viele davon in Villen und Residenzen) in maurischer Architektur, sechs Restaurants (darunter dem 2-Michelin-Gourmettempel von Chefkoch Hans Neuner) und einem grosszügen Spa und Health Club (sechs Pools), der für Entspannung nach dem Golf sorgt. Den persönlichen Horizont erweitern zusätzliche Attraktionen wie etwa eine Kochschule. Einladend, ja geradezu eine Aufforderung sind zudem der hauseigene Pitch-und-Putt-Golfplatz und das Putting-Green, die zusätzliche Trainingsrunden vor der Zimmertüre ermöglichen. Deren intensive Nutzung kann durchaus als Aufwärmen für Runden auf den knapp 15 Fahrminuten entfernt liegenden Golfplätzen der Oceânico-Gruppe in Vilamoura Sinn machen.