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GIlles Marchand
Quelle: Keystone

PersonGilles Marchand

Mit Gilles Marchand hat am 1. Oktober ein Interner den Stab von Roger de Weck übernommen. Marchand ist seit 2001 beim Staatssender, seit der Konvergenz von Radio, TV und Online im Jahr 2010 in der Funktion des Direktors der Unternehmenseinheit Radio Télévision Suisse (RTS). Der studierte Soziologe und einstige Ringier-Romandie-Manager war einstimmig gewählt worden. Auf ihm ruht grosse Hoffnung als Stabilisator im Umbruch der Medien.
Als Erstes hat Marchand Anfang Oktober ein neues Führungsteam präsentiert. Zu seiner Stellvertreterin hat der 55-Jährige die bisherige Direktorin von Radiotelevisiun Svizra Rumantscha, Ladina Heimgartner, ernannt. Sie verantwortet in der Konzernleitung die Sparte Medien und Gesellschaft. Bakel Walden übernimmt die neu geschaffene Direktion Entwicklung und Angebot, mit Kerngeschäften wie digitaler Transformation sowie internationalem Austausch. Davor war der 42-Jährige Leiter Programmstrategie bei SRF.
Marchand, mit zwei Brüdern und einer Schwester im Kanton Waadt aufgewachsen, hat den Topjob in einer heissen Phase übernommen: Im Frühling 2018 kommt die No-Billag-Initiative vors Volk, welche die Abschaffung der SRG-Gebühren verlangt. «Ein Ja zu ‹No Billag› wäre eine Katastrophe, das Ende unserer SRG», sagt er, bedroht seien aber auch die 34 privaten Stationen, die ebenfalls am Gebührentropf hängen. Marchand, der keiner Partei angehört und Statements zu politischen Fragen zu seiner Privatsphäre zählt, ist angetreten, das zu verhindern. «Ich werde mich voll für den medialen Service public engagieren, die SRG ist wichtig für den Zusammenhalt im Land.» Konkret verspricht er «hervorragende Programme in allen vier Landessprachen». Zudem will er enger mit privaten Medienhäusern zusammenarbeiten, für welche die Situation wegen der «rasend schnellen Digitalisierung» schwierig geworden sei. Er möchte, dass die Schweizer Medienbranche künftig enger kooperiert – «wir stehen im internationalen Wettbewerb». Kooperationen hat er diverse im Kopf. So will er, dass private Radiostationen SRG-Radionachrichten übernehmen und private Medienhäuser gratis Videobeiträge im Bereich News. Dabei setzt er alles auf eine Karte: «Ich habe keinen Plan B, weil es keinen Plan B gibt», sagt er.

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