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PersonNaomi MacKenzie
Die Trophäenliste von Naomi Mac-Kenzie (27) wird lang und länger. Seit der Firmengründung 2017 geht das so. Mal kriegt die Schweiz-Texanerin Lorbeeren vom European Institute of Innovation and Technology, mal vom World Tourism Forum Lucerne. Logisch, Mackenzie liegt mit Kitro im Trend: Es ist ein Hightech-Tool, mit dem sich Abfälle in Restaurants, Kantinen oder Schnellimbissständen reduzieren lassen. Nicht grad auf Zero Waste, aber immerhin. Denn was nach dem Kochen und dem Essen im Kübel landet, geht ins Tuch. 200 000 Tonnen Nahrungsmittel, die in der Schweiz im Abfall landen, haben einen Gegenwert von 500 bis 1000 Franken pro Haushalt und Jahr, Entsorgungskosten exklusive. Gerade in der Corona-Zeit profitiere Kitro, sagt MacKenzie. Wenn Restaurants aus Sicherheitsgründen mit halber Kapazität über die Runden kommen müssen, wird jeder Franken dreimal umgedreht. Und die Wertschöpfungskette auf jede Ineffizienz geprüft.
Kitro hilft prüfen. Eine Präzisionswaage und eine Kamera analysieren die Ware im Abfall – Apfelschalen, Pasta, Kirschkerne, Pommes – und schlägt vor, wie die Reste zu reduzieren wären. Die Kitro-Software steuert einen smarten Abfallsammler mit Sensor. So wird der Abfall quantifiziert und klassifiziert. Über ein Dashboard kann der Gastronom den Einkauf scharf kalkulieren.
Um die IoT-Technologie weiter zu verfeinern, steht beim Start-up eine nächste Finanzierungsrunde an. Bis dato haben Naomi MacKenzie und ihre Geschäftspartnerin Anastasia Hofmann zwei Millionen Franken eingesammelt, das meiste in Form von Darlehen und im Tausch gegen Aktien. Geschäftspartner sind Coop, ZFV, Deutsche Seerederei, EPFL, Mercure Hotels oder die Weisse Arena Gruppe. Zehn Leute stehen gegenwärtig auf der Payroll des Unternehmens Kitro, das MacKenzies oberste Priorität geniesst. Doch die 27-Jährige will auch etwas zurückgeben – und tut dies als Coach von Venturelab im Start-up-Ecosystem. Schliesslich seien sie bei ihrem Take-off ebenfalls unterstützt worden.
Aufgewachsen ist MacKenzie in Basel und im Thurgau, anschliessend absolvierte sie die Hotelfachschule Lausanne, wo sie ihre Geschäftspartnerin kennenlernte. Aufs Müllthema kam sie durch den von der Schule aufgesetzten Wettbewerb «Nachhaltigkeit in Restaurantküchen», den sie mit Hofmann gewann. Erste Praxiserfahrungen sammelte sie später im Marketing der argentinischen Faema-Hotelgruppe in Miami.