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PersonPatrick Amstutz
Das Biotech-Unternehmen Molecular Partners ist einer der grossen Hoffnungsträger im Kampf gegen das Coronavirus. Das Start-up aus Schlieren bei Zürich ist an der Entwicklung eines Medikaments, das auf einer Therapie namens «DARPins» basiert. Dabei handelt es sich um künstliche Proteine, die Antigene erkennen und binden können. Diese funktionieren im Grunde wie Antikörper. Die DARPins wurden so entwickelt, dass sie Teile des Virusproteins angreifen, das entscheidend für das Eindringen des Virus in die menschliche Zelle ist. Gedacht ist es vor allem für bereits mit Corona infizierte Personen, könnte aber auch prophylaktisch verabreicht werden.
Mitgründer von Molecular Partners ist Patrick Amstutz, der seit November 2016 auch als CEO wirkt. Das Unternehmen ist 2004 als Spin-off der ETH Zürch entstanden, seit 2014 ist es börsenkotiert. Amstutz hat seinen Master an der ETH Zürich gemacht, seinen Doktor in Molekularbiologie dann an der Universität Zürich.
Die Schweizer Regierung hat sich für das Medikament prioritären Zugang verschafft und sich im August vertraglich 3,2 Millionen Dosen gesichert. Der genaue Preis wurde nicht verraten, nur dass für die Reservation ein hoher einstelliger Millionenbetrag bezahlt wurde; wie viel bei der eigentlichen Lieferung dann noch dazukommen wird, ist offen. Ende Oktober konnte zudem ein Vertrag mit Pharmagigant Novartis abgeschlossen werden, der Molecular Partners vor allem bei der Herstellung und Vermarktung helfen soll. Damit kamen nochmals 60 Millionen in die Kasse – Geld, das der Firma dienlich ist, um die teuren klinischen Studien zu finanzieren, die jedes Medikament bis zur Zulassung durchlaufen muss. Der Weg ist noch weit, scheitern doch viele Medikamente sogar noch in der letzten Phase. In Tierversuchen gab es allerdings bereits vielversprechende Ergebnisse: Alle mit dem Coronavirus infizierten Hamster erholten sich nach Verabreichung des Wirkstoffes und überlebten, während 83 Prozent der Tiere, die ein Placebo bekamen, aufgrund des schweren Verlaufs der Krankheit eingeschläfert werden mussten.
(Stand: Dezember 2020)