Die Business-Idee
Die Geschichte des Startups Deux Frères begann mit einer einfachen Leidenschaft: der Liebe zum Gin. Doch schon bald merkten Gian und Florian Grundböck aber, dass sie mehr wollten, als nur Spirituosen herzustellen. «Die Idee war nie, einfach nur Gin zu machen», erinnert sich Florian. «Unsere Vision war von Anfang an grösser – wir wollten etwas schaffen, das grundsätzlich für guten Geschmack steht.» Dabei war es den Brüdern wichtig, nicht nur Produkte, sondern auch Erlebnisse für Kunden zu kreieren. Anfangs experimentierten die Brüder in kleinen Mengen, testeten Rezepte und tüftelten an der Perfektion ihrer Produkte. Doch sie hatten schon früh die Idee, ihre Marke breiter aufzustellen. «Für uns war klar, dass es nicht bei Gin bleiben würde», sagt Gian. Heute umfasst ihr Sortiment neben Spirituosen auch alkoholfreie Getränke, die auf die Bedürfnisse eines bewussteren Konsums abgestimmt sind.
Die Gründer
Gian und Florian Gründböck sind Brüder, Geschäftspartner und ein eingespieltes Team. Ihre unterschiedlichen Fähigkeiten machen sie zu einem guten Tandem in der Welt des Unternehmertums. Florian, studierter Lebensmitteltechnologe, ist der kreative Kopf hinter den Produkten. Er entwickelt die Rezepte und überwacht den gesamten Produktionsprozess. «Florian ist derjenige, der in der Brennerei steht und die Magie geschehen lässt», erklärt Gian.
Gian wiederum bringt strategisches Denken und kaufmännisches Denken ins Spiel. Er kümmert sich um die Finanzen, die Geschäftsentwicklung und die strategische Ausrichtung des Startups. Doch es ist nicht nur die Arbeitsteilung, die das Duo effizient arbeiten lässt – es ist ihre persönliche Verbindung. «Wir sind Brüder, und das gibt uns einen grossen Vorteil», sagt Florian. «Wir können ehrlich zueinander sein, auch wenn es mal schwierig wird. Am nächsten Tag ist alles wieder gut, weil wir wissen, dass wir das gemeinsam durchziehen.»
Das Kapital
Die Gründung von Deux Frères war ein Abenteuer – auch finanziell. Mit gerade einmal 5000 Franken Startkapital pro Bruder starteten sie ihr Unternehmen. «Eine GmbH lag für uns anfangs nicht drin», erinnert sich Gian. «Wir hatten einfach nicht genug Geld. Deshalb haben wir als Kollektivgesellschaft angefangen.» Damals trug das Unternehmen noch den Namen Gründböck & Partner Kollektivgesellschaft. Die Entscheidung, eigenfinanziert zu bleiben, hat sich für die Brüder ausgezahlt. Bis heute verzichten sie auf externe Investoren – auch wenn es immer wieder Anfragen gibt. «Wir lieben unsere Freiheit und die Flexibilität, die wir dadurch haben», erklärt Florian. «Unsere Stärke liegt in unserer
Innovationskraft und Schnelligkeit. Mit Investoren wäre das vielleicht schwieriger.»
Das finanzielle Risiko haben die Brüder von Anfang an geteilt, und diese Unabhängigkeit ist zu einem festen Bestandteil ihrer Unternehmensphilosophie geworden. Investoren schliessen sie für die Zukunft nicht aus: «Wir sind offen für Gespräche, aber es müsste wirklich passen», betont Gian. «Wir wollen sicherstellen, dass wir unsere Werte und unsere Arbeitsweise beibehalten können.»
Der Markt
«Unser Markt ist riesig, aber auch hart umkämpft», erklärt Florian. Umso wichtiger ist es, sich klar zu positionieren. Die Brüder haben ihr Unternehmen preislich im oberen Mittelfeld angesiedelt. «Qualität hat ihren Preis. Wenn die Leute sehen, wie viel Arbeit hinter einer Flasche steckt, verstehen sie, warum unser Produkt etwas mehr kostet.» Ihre Produkte finden sich in gehobenen Restaurants, Fachgeschäften und im eigenen Onlineshop.
Die Chance
«Wir haben es geschafft, eine Marke zu kreieren, die wiedererkennbar ist und bei den Menschen gut ankommt», sagt Gian. Auch neue Ideen kommen an. Mit dem alkoholfreien Lafette Sans haben sie gezeigt, dass sie auf neue Bedürfnisse reagieren können. «Wir trinken selbst bewusster und haben gemerkt, dass es oft kein passendes Produkt dafür gibt», erklärt Florian. «Also haben wir es einfach selbst gemacht.»
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