Business-Idee
«Wir sind ein standortbasiertes soziales Netzwerk», erklärt Denis Galfano, einer der Köpfe hinter Mapin. Das Netzwerk ermöglicht seinen Nutzern und Nutzerinnen, «standortbezogene Inhalte in Echtzeit zu teilen». Über die App aufgenommene Storys – das Startup nennt sie Pins – vermitteln ein exaktes Abbild der Realität an einem spezifischen Standort und verschwinden nach zwölf Stunden wieder.
Ziel ist, dass Nutzerinnen und Nutzer erkennen, was gerade an einem Ort los ist und ob es sich lohnt, dorthin zu gehen. Die Idee zu Mapin entstand aus dem Problem der Gründer, oftmals nicht zu wissen, was in öffentlichen Einrichtungen wie Bars aktuell vor sich geht, da in den sozialen Netzwerken viele Videos zu einer Lokalität oftmals veraltet sind. Galfano sieht in der Transparenz und Echtzeitinformation einen wachsenden Bedarf: «Auf bestehenden sozialen Netzwerken ist die Aktualität nicht gegeben. Mit Mapin ändern wir das.»
Die Gründer
«Ich habe immer daran gedacht, ein Startup zu gründen. Die Idee von Mapin hat mich einfach nicht losgelassen», sagt er. Die Zusammenarbeit mit seinem Mitgründer Cyril Huwyler begann im Militär und hat sich über die Jahre zu einer produktiven Partnerschaft entwickelt. Den beiden Gründern haben die Erfahrungen beim Militär geholfen, aus ihrer Komfortzone herauszukommen und auch mal «durchzuziehen», wie es Galfano ausdrückt. Das helfe inzwischen auch im Businessalltag. Galfano absolvierte eine Ausbildung als Informatiker, was besonders bei der Produktentwicklung hilfreich war. Leben können die beiden von ihrem Startup aber noch nicht, beide sind noch in ihrem Hauptberuf tätig.
Der Markt
Trotz der Präsenz vieler grosser Spieler im Feld der sozialen Netzwerke sieht Dennis Galfano eine klare Nische für Mapin. Die Authentizität und unmittelbare Realitätsnähe, die Mapin bietet, unterscheidet sie massgeblich von Plattformen, die eine «perfekte Welt» darstellen – womit Galfano auf Instagram und Co. anspielt. «Wir wollen weg von nicht authentischem Leben auf diesen Netzwerken», betont er.
Mapin adressiert direkt die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer nach echter und unverzerrter Information, was die Plattform besonders attraktiv für jüngere Generationen machen soll, die Authentizität über polierte Darstellung stellen, sagt Galfano. Der Erfolg von Plattformen wie Tiktok zeige, dass dieser Authentizitätstrend sich bei jungen Userinnen und Usern durchgesetzt hat. Andere Plattformen wie Tripadvisor würden oft nicht besonders aktuelle Daten liefern. Seit der Corona-Pandemie und vielen Schliessungen seien Empfehlungen und Infos zu Orten dort nicht mehr aktualisiert worden, sagt der Gründer.
«In fünf Jahren wollen wir, dass jeder dritte Schweizer und jede dritte Schweizerin Mapin kennen und nutzen.»
Dennis Galfano, CEO von Mapin
Das Kapital
Um die Entwicklung voranzutreiben, insbesondere eine Android-Version der App, benötigt Mapin erhebliche Investitionen. «Wir sind aktiv dabei, Investorengelder zu akquirieren, um die Plattform auch für Android anbieten zu können», erklärt Dennis Galfano. Neben der Entwicklung ist das Marketing ein weiterer grosser Posten, der finanziert werden muss, um Mapin in der Schweiz und darüber hinaus bekannt zu machen. Anderen Unternehmen will Mapin es künftig ermöglichen, standortbezogene Werbung zu schalten, womit etwa eine Bar oder ein Restaurant auf aktuelle Aktionen hinweisen kann.
Die Chance
Mapin sieht sich am Anfang einer potenziellen Veränderung in der Art und Weise, wie Menschen soziale Medien nutzen. Mit einer starken Fokussierung auf Echtzeitdaten und Standortbezogenheit sieht Mapin die Chance, eine Lücke im Markt zu schliessen. «In fünf Jahren wollen wir, dass jeder dritte Schweizer, jede dritte Schweizerin Mapin kennen und nutzen», sagt Galfano. Für ihn und seinen Mitgründer geht es nicht nur darum, eine App zu betreiben, sondern die Bewegung hin zu mehr Authentizität und Aktualität zu fördern. Und damit eine Art Schweizer Tiktok mit Live-Funktion zu schaffen.
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