Die Business-Idee

Bei einer Dialyse darf nichts schiefgehen. Hygienische Mängel steigern das Infektionsrisiko massiv. Besonders bei der Heimdialyse fühlen sich deshalb viele Patientinnen und Patienten überfordert. Das Jungunternehmen Peripal löst das Problem mit einem einfachen Zusatzgerät. Dieses stellt die Verbindung zwischen dem Dialysegerät und dem Bauchkatheter mechanisch und in einem sterilen Umfeld her. «Der Anwender, ob Patient oder Spitex-Personal, kann so das Dialysesystem ohne Risiken selber in Gang bringen», sagt Sandra Neumann, CEO von Peripal. Der manuelle Kontakt des Patienten mit dem offenen Überleitungsstück wird verhindert und das Abklemmen der Schläuche sowie das Brechen des Dorns werden neu mit einem einfachen Knopfdruck erledigt.

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Die Gründerin

Sandra Neumann gründete Peripal im Jahr 2015. In ihrer vorherigen Rolle als Managerin bei Baxter Schweiz erkannte Neumann den Bedarf vieler Patientinnen und Patienten an einem einfachen und sicheren Weg, die Heimdialyse durchzuführen. Die Gründerin promovierte 2003 in Biochemie an der ETH Zürich und arbeitete anschliessend für McKinsey und Geistlich Biomaterials. 2008 wechselte sie an den europäischen Hauptsitz von Baxter. Durch ihre bisherige Karriere bringt Neumann ein ausgedehntes Netzwerk in der Medtech-Branche mit. Im Leitungsteam sind weiter Jean-Claude Groebli als Director R&D und Operationen, Barbara Jeroncic als Direktorin für Qualitätsmanagement sowie Martin Dubach als Sales Director.
 

Der Markt

Weltweit führen etwa 300 000 Dialysepatienten und -patientinnen ihre Therapie zu Hause durch. Sie müssen mehrmals täglich und von Hand einen Katheter mit dem Dialysesystem verbinden. Das sind etwa eine Million Verbindungen am Tag – also mehr als 300 Millionen Verbindungen im Jahr.
Für Dialysegeräte werden weltweit über 12 Milliarden Franken jährlich ausgegeben. Insgesamt handelt es sich, wegen der steigenden Zahl von Patientinnen und Patienten, um einen Wachstumsmarkt. Im weiteren Sinn siedelt Neumann ihr Produkt daher durchaus im Bereich Agetech an. Das Hilfsgerät von Peripal weitet den Markt der Dialysegeräte auf die Anwendung zu Hause aus. Die weltweit bekanntesten Hersteller von Dialysegeräten sind Firmen wie Baxter und Fresenius.

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Das Kapital

Die Startphase finanzierten die Gründerinnen und Gründer von Peripal mit eigenem Geld und mithilfe von Seed Money. Zusätzlichen Finanzierungsschub verliehen dem Jungunternehmen Auszeichnungen wie der W.A.-de-Vigier-Preis 2016, der Venture Top Five, der Idee-Suisse-Award sowie der Förderpreis von Angels For Ladies. Überdies ist durch eine Finanzierungsrunde mit der ZKB und der Aargauischen Kantonalbank sowie mit Privatinvestoren bislang ein Millionenbetrag im mittleren einstelligen Bereich in das Startup geflossen. Neumann selbst gehört inzwischen zu den bekanntesten Gründerinnen der Schweiz und wurde erst kürzlich mit dem Recognition Award des Female Innovation Forum ausgezeichnet.

Die Chance

Der logische Weg für Peripal wäre die Übernahme durch einen grossen Medizinaltechnikkonzern. Hier könnten Neumann und ihr Team auch weitere Ideen einbringen, von denen es bereits einige gibt. Ein besonderer USP von Peripal: Standardisierung und einfache Handhabung können das Erlernen des Therapieverfahrens vereinfachen und die Schulungszeiten für Patientinnen, Patienten, Angehörige und Pflegefachkräfte optimieren.

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

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