Die Business-Idee

Schiefertafeln, Kreide und Frontalunterricht waren einmal – zumindest wenn es nach dem Zürcher Edtech-Startup Nu.Education geht: «Mit unserem Lernmanagementsystem bieten wir Lehrpersonen eine digitale Lernumgebung, die sie in ihren Alltag und in denjenigen ihrer Schülerinnen und Schüler integrieren können», sagt Gründer Nicolas Merz. Ob auf dem Smartphone, Tablet oder PC: Die cloudbasierte Software ermöglicht selbstbestimmtes, mobiles und flexibles Lernen, und zwar egal, ob in der Schule, in der Hochschule oder in der Berufsausbildung. Die integrierte künstliche Intelligenz (KI) unterstützt Lehrpersonen bei der Digitalisierung ihrer Lerninhalte. 

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Die Gründer

Ende 2021 gründete Merz mit CPO Ramon Lisibach und zwei Mitgründern die NU Technology AG in Zürich. «Knapp zwei Jahre haben wir an der Plattform gearbeitet, bis sie Anfang dieses Jahres live ging», sagt Nicolas Merz, der als Geschäftsführer fungiert. Unterstützung bekommt er von Head of Operations Gian Sacco, CTO Robert Mejlerö, E-Learning Consultant Markus Dormann, sowie von rund einem Dutzend Business-, Produkt- und Softwareentwicklern.

Lehrpersonen können mithilfe ihrer bereits vorhandenen Unterrichtsmaterialien einzelne Kurse erstellen und diese für ihre Lernenden freigeben. «Unsere KI unterstützt sie dabei, indem sie aus den Materialien in ein paar Sekunden digitale Lernobjekte generiert und etwa bei Multiple-Choice-Aufgaben auch Falschantwortmöglichkeiten automatisch vorschlägt», sagt Nicolas Merz. Die Automatisierung vieler Prozesse spare Zeit, Geld und entlaste den Lehrbetrieb.

Wie in der klassischen Schule kommen auch hier die Schülerinnen und Schüler ihrem Ausbildungsziel durch die Bearbeitung von Tabellenaufgaben, Textbausteinrätseln, Text-Bild-Zuordnungen oder multimedialen, interaktiven Lernobjekten Schritt für Schritt näher. «Sowohl die Lernenden selbst als auch ihre Lehrpersonen bekommen ein automatisiertes Feedback zu den Lernfortschritten», erklärt Merz. Mit dem Nu.Assessment bietet die Plattform ausserdem ein Prüfungstool zur Erstellung, Durchführung und Auswertung von Prüfungen an. 

Der Markt

Zur Zielgruppe von Nu.Education gehören neben Bildungseinrichtungen, für Berufsausbildungen verantwortlichen Berufsverbänden und Lehrmittelverlagen auch Betriebe und Organisationen, die Lernende ausbilden. «Wir bündeln alle Lernorte auf unserer Plattform, und das ist unser Alleinstellungsmerkmal», sagt der Geschäftsführer. Die grösste Herausforderung dabei: «Innerhalb der Bildungsbranche die Akzeptanz zu bekommen, mal etwas Neues auszuprobieren», sagt Nicolas Merz. «Wir plädieren dafür, schnellere Schritte nach vorne zu gehen – schliesslich kommen digitale Lösungen bei den Lernenden selbst durchweg gut an.»

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Das Kapital

B2B-Kunden zahlen einen massgeschneiderten Abopreis, der auch den Kundensupport zu den üblichen Bürozeiten beinhaltet. Partnerschaften mit der Universität Graz, verschiedenen Berufsverbänden und ersten grossen Lernmittelverlagen unterhält das Jungunternehmen bereits. Ebenfalls wurden erste Gespräche mit dem Eidgenössischen Hochschuldepartement sowie weiteren Staatlichen Institutionen geführt.

Bisher ist Nu.Education aus dem eigenen Netzwerk finanziert. «Wir möchten aber noch in diesem Jahr eine grössere Finanzierungsrunde abschliessen», betont der CEO, «wir haben nämlich grosse Ziele und wollen auf dem europäischen Markt expandieren.»

Die Chance

Der weitere Ausbau von Pilotprojekten mit bestehenden Partnern stehe in diesem Jahr auf der Meilensteinagenda. «Ausserdem möchten wir einen Standort in Berlin aufbauen und dort neue Entwickler und Entwicklerinnen einstellen, um weiter zu wachsen», sagt Nicolas Merz.

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.