Die Business-Idee

Digt hat sich auf die Entwicklung und den Betrieb von Marktplätzen spezialisiert, die exklusiven Zugang zu Produkten und Dienstleistungen ermöglichen. Über Plattformen wie Brands for Employees erhalten Mitarbeitende von Unternehmen wie UBS, SBB und Swisscom vergünstigte Angebote. Marken können so gezielt neue Kundschaft ansprechen, ohne den öffentlichen Marktpreis ihrer Produkte zu beeinflussen. Das Modell beruht darauf, dass Nutzerinnen und Nutzer sich mit einer Unternehmens-E-Mail-Adresse anmelden, um exklusive Rabatte zu erhalten. Gleichzeitig profitieren Firmen, indem sie ihren Mitarbeitenden zusätzliche Benefits bieten können, die zur Mitarbeiterbindung beitragen. «Viele Unternehmen haben früher Inhouse-Mitarbeiterbenefits organisiert, heute können sie das komplett über uns outsourcen», sagt Gründer Nick Huber. Durch diesen Ansatz kann Digt hohe Verkaufsvolumen für Marken generieren und gleichzeitig gezielte Marketingmöglichkeiten bieten.

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Der Gründer

Huber gründete sein erstes Unternehmen bereits mit 19 Jahren: das Velo-Startup Siech Cycles. Dabei sammelte er erste Erfahrungen im E-Commerce und erkannte die Potenziale digitaler Vertriebskanäle. «Mein erstes Unternehmen war ein Velobrand. Wir haben von Anfang an auf Onlineverkauf gesetzt. Dann haben wir gesehen, dass Plattformen der nächste logische Entwicklungsschritt für uns sind», sagt Huber.

Nach einem Studium der Wirtschaftsinformatik und zehn Jahren bei der Swisscom entschied er sich 2019, Digt zu gründen. Gemeinsam mit fünf Mitgründern aus den Bereichen Technologie, Handel und Produktentwicklung baute er das Unternehmen auf.

Das Startup wuchs schnell: Innerhalb von vier Jahren stieg die Mitarbeiterzahl auf über hundert. «Wir sind sehr schnell gewachsen», sagt Huber. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund siebzig Mitarbeitende, nachdem Anfang 2024 eine Restrukturierung erfolgt war.

Das Kapital

Digt startete ohne grosse Venture-Capital-Finanzierung und setzte zunächst auf Bootstrapping, also den Einsatz von eigenen Mitteln von Freunden und Familie. «Wir sind so gestartet und haben dann laufend kleine Einzelrunden in der Finanzierung gemacht», sagt Huber. Das Unternehmen finanzierte sich dann über den Umsatz und Kredite, insbesondere für den Aufbau der Warenlager, die mit hohen Kosten zu Buche schlagen. Seit 2023 ist Digt nach eigenen Angaben profitabel und finanziert laufendes Wachstum aus eigenen Mitteln. Eine neue Finanzierungsrunde ist derzeit nicht geplant. «Wir versuchen, das Wachstum möglichst aus eigener Kraft zu finanzieren, und arbeiten dafür eng mit unserer Bank zusammen», erklärt Huber.

Der Markt

Digt ist in mehreren Marktsegmenten aktiv: von Mitarbeiterbenefits über geschlossene Shoppingplattformen bis hin zu datengetriebener Werbung. Während es in jedem dieser Bereiche Konkurrenz gibt, sieht Huber sein Unternehmen gut positioniert und glaubt nicht, dass es sich verzettelt. «Es gibt definitiv Konkurrenz in allen Märkten, in denen wir tätig sind. Aber es gibt keine Konkurrenz, welche die gleichen Märkte als White Label bedient», sagt er. Das heisst, dass Unternehmen seine Plattform unter ihrem Namen nutzen können. Ein nächster Schritt ist die Internationalisierung. «Wenn man weiterwachsen will, ist es naheliegend, dass wir ins Ausland gehen. Auch unsere Partner haben Mitarbeitende in der DACH-Region, und wir sehen bereits die Nachfrage», erklärt Huber. Um eine Expansion effizient umzusetzen, will Digt sein bestehendes Geschäft weiterhin optimieren, bevor neue Märkte erschlossen werden.

Die Chance

Digt setzt nicht nur auf den Produktverkauf, sondern auch auf datengetriebene Werbeeinnahmen. Rund 80 Prozent des Umsatzes stammen aus Produktverkäufen, während 20 Prozent durch Werbung und Abonnements generiert werden. «Wir können verschiedene Pricings pro Unternehmen oder Plattform definieren und so individuell ‹targeten›», erklärt Huber.

Die Plattform bietet Marken die Möglichkeit, ihre Produkte gezielt an bestimmte Zielgruppen auszuspielen. Mit über 400’000 registrierten Nutzerinnen und Nutzern und einer jährlichen Wachstumsrate von über 60 Prozent sieht das Unternehmen noch viel Potenzial – sowohl im bestehenden Markt als auch in der Expansion ins Ausland.

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