Business-Idee
Heybee produziert Nahrungsergänzungsmittel, die aus Bienenerzeugnissen wie Propolis, Gelée royale und Honig bestehen. «Wir waren beeindruckt von den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Propolis», erklärt Severin Peter, CEO und Mitgründer von Heybee. Propolis ist ein Gemisch aus Harzabsonderungen von Pflanzen, denen die Bienen eigene Sekrete beimischen. Die Idee entstand aus einer persönlichen Erfahrung: «Mein Freund Pascal hatte immer wieder Mandelentzündungen, die kein Medikament wirklich lindern konnte. Ein Propolis-Spray aus einer spanischen Apotheke brachte schliesslich die ersehnte Linderung.» Diese Erfahrung veranlasste die Gründer, sich tiefer mit dem Stoff und seinen Einsatzmöglichkeiten zu beschäftigen. Doch wie Peter betont, ist die Entwicklung solcher Produkte in der Schweiz nicht ohne Hürden. Die gesetzlichen Bestimmungen und die Akzeptanz der Konsumenten und Konsumentinnen stellen die jungen Unternehmer vor einige Herausforderungen.
Die Gründer
Severin Peter und seine drei Mitgründer kommen ursprünglich aus ganz anderen Branchen. «Wir haben alle eine Lehre gemacht und in verschiedenen Bereichen gearbeitet», so Peter. Trotz ihrer unterschiedlichen beruflichen Hintergründe haben sie ihre Ressourcen und ihr Wissen gebündelt, um das Startup zu gründen. «Die Banklehre hat mir besonders im Umgang mit Geld geholfen. Finanzplanung ist in einem Startup essenziell», betont er. Der unternehmerische Geist und die Vision, etwas Neues zu schaffen, haben die Gründer vorangetrieben. Die Tatsache, dass sie sich schon lange kennen, half ihnen, die anfänglichen Schwierigkeiten gemeinsam zu meistern.
Der Markt
Der Markt für Bienenerzeugnisse ist noch eine Nische. In der Schweiz gibt es nur wenige Mitbewerber, was Heybee einen gewissen Vorteil verschafft. «Wir sind die Einzigen, die Produkte in diesem Stil anbieten», erklärt Peter. Doch der Eintritt in den deutschen Markt, der für Ende des Jahres geplant ist, wird nicht einfach. «In Deutschland gibt es bereits einige Mitbewerber, die ähnliche Produkte anbieten. Der Markt ist dort weiter entwickelt als in der Schweiz», räumt der CEO ein. Dennoch sieht Heybee grosses Potenzial in der Expansion und plant, in den kommenden Jahren weitere Märkte zu erschliessen.
Das Kapital
Heybee ist bisher vollständig eigenfinanziert. «Wir haben etwa 100’000 Franken Eigenkapital in das Unternehmen gesteckt», berichtet Peter. Die Gründer haben auf externe Investoren verzichtet und sich stattdessen auf organisches Wachstum konzentriert. Doch für die Zukunft planen sie, Investoren an Bord zu holen, um das Wachstum zu beschleunigen. «Wir wissen, dass Startups Kapital benötigen, um zu wachsen. Im nächsten Jahr wollen wir einen Investor finden», sagt Peter. Der Fokus liege dabei auf dem deutschen Markt, wo Heybee das grösste Wachstumspotenzial sieht.
Die Chance
Trotz allen Herausforderungen ist Severin Peter optimistisch. «Wir sehen ein grosses Potenzial in unseren Produkten. Immer mehr Menschen sind sich der Bedeutung von Bienen und ihren Erzeugnissen für die Gesundheit bewusst», sagt er. Doch der Weg zum Erfolg ist steinig. «Das Marketing bleibt eine der grössten Herausforderungen. Es ist nicht einfach, die Leute von den Vorteilen unserer Produkte zu überzeugen», gesteht Peter. Dennoch glaubt er fest an die Vision von Heybee: «In fünf Jahren möchten wir unsere Produkte in mehreren Märkten etabliert haben und die Vorteile von Bienenerzeugnissen einem breiten Publikum zugänglich machen.»
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