Business-Idee

Intrinsic versteht sich als Lernlabor, das neue Bildungsansätze entwickelt und direkt in Schulen und Unternehmen umsetzt. Das Ziel ist es, weg von starren Lehrplänen hin zu einer Lernkultur zu gelangen, die Eigeninitiative und Problemlösungskompetenzen fördert. «Alles, was sich berechnen oder nachschlagen lässt, können Maschinen besser», sagt Mitgründer Christian Müller. «Unsere Aufgabe ist es, die Genialitäten jedes Einzelnen herauszukitzeln und auf echte Herausforderungen vorzubereiten.»

In der Praxis bedeutet das, dass Intrinsic Lernreisen anbietet, bei denen Teilnehmende Projekte entwickeln, die direkt anwendbar sind. In Schulen liegt der Fokus darauf, Kindern ihre individuellen Stärken zu zeigen, während in Unternehmen Innovationsprojekte und Teamarbeit im Vordergrund stehen. Diese Ansätze sind in Pilotprojekten mit Partnern wie Migros oder dem Kanton Zürich bereits erfolgreich getestet worden. «Es geht nicht darum, Menschen Wissen einzutrichtern, sondern sie dazu zu befähigen, eigenverantwortlich und kreativ zu handeln», erklärt Müller. Intrinsic kombiniert dabei technologische Unterstützung mit einem starken Fokus auf persönliche Entwicklung.

Die Gründer

Hinter Intrinsic stehen Christian Müller und Christine König, die beide unterschiedliche Erfahrungen in Wirtschaft und Bildung mitbringen. Müller beschreibt sich als Quereinsteiger in die Startup-Welt: «Ich bin nicht der klassische Gründer. Das ist mehr mit mir passiert.» Sein Interesse an gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fragestellungen führte ihn von der Nachhaltigkeitsarbeit hin zu Bildungsprojekten.

Seine prägendste Erfahrung stammt allerdings aus der Pfadfinderbewegung: «Dort habe ich gelernt, wie viel Energie entsteht, wenn man mit Gleichgesinnten ein Projekt verfolgt.» Mitgründerin Christine König hat Expertise im strategischen Design gesammelt. Zusammen bilden sie ein Team, das sowohl strategisches Denken als auch operatives Know-how in die Projekte einfliessen lässt. 

Das Kapital

Intrinsic hat sich bewusst für ein nachhaltiges Geschäftsmodell entschieden. Bei der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft wurde ein Modell eingeführt, das Renditen für Investoren deckelt und das Stimmrecht ausschliesslich den operativen Akteuren überlässt. «Wir wollen sicherstellen, dass unsere Werte langfristig erhalten bleiben und das Unternehmen nicht rein profitorientiert arbeitet», so Müller.

Die Finanzierung erfolgt auf mehreren Ebenen. Im Schulbereich sind es vor allem Stiftungen, die Projekte fördern. In der Unternehmenswelt werden die Lernreisen über direkte Aufträge finanziert, die je nach Umfang zwischen 20’000 und 50’000 Franken kosten. Zusätzlich hat Intrinsic über ein Crowdinvesting 150 Kleininvestoren gewonnen. «Diese Struktur gibt uns die Freiheit, uns auf unsere Vision zu konzentrieren, ohne ständig auf Gewinnmaximierung schielen zu müssen», erklärt Müller. Die Mittel werden aktuell vor allem in die Skalierung der Lernreisen und die Entwicklung einer KI-gestützten Lernplattform investiert.

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Der Markt

Der Markt für Bildungsinnovationen und Weiterbildung wächst weltweit, auch in der Schweiz. Die Herausforderungen in Schulen – von überlasteten Lehrpersonen bis hin zu veralteten Lehrplänen – bieten reichlich Raum für neue Ansätze. «Die Schulen sind ein selbstreproduzierendes System, das nur langsam auf Veränderungen reagiert. Genau hier setzen wir an», sagt Müller. Doch auch in Unternehmen gibt es Bedarf für innovative Lernmethoden, die die klassischen Weiterbildungsprogramme ergänzen.

Mit Kunden wie Migros und Lonza hat Intrinsic gezeigt, dass die Lernreisen in unterschiedlichen Branchen erfolgreich angewendet werden können. Müller sieht die Schweiz als einen idealen Standort: «Das Arbeitsrecht bietet uns viel Flexibilität, und es gibt eine hohe Bereitschaft für Innovation.» Gleichzeitig betont er, dass die Skalierung des Modells eine der grössten Herausforderungen bleibt. Besonders in Schulen ist Intrinsic oft auf Drittmittel angewiesen, da staatliche Budgets begrenzt sind. Dennoch ist das Potenzial gross, da Bildung ein Schlüsselthema in jeder Gesellschaft bleibt.

Die Chance

Intrinsic hat die Chance, einen grundlegenden Paradigmenwechsel in der Bildungslandschaft anzustossen. «Wir träumen davon, dass Lernen in Zukunft nicht mehr nur als Mittel zur Wissensvermittlung, sondern als Kernkompetenz verstanden wird», so Müller. Der Fokus auf Eigenverantwortung und Kreativität könnte nicht nur das Bildungssystem, sondern auch Unternehmenskulturen nachhaltig prägen.

Zudem bietet die Kombination aus technologischer Unterstützung und persönlicher Begleitung Intrinsic einen Wettbewerbsvorteil. Während viele Anbieter auf reine Online-Lösungen setzen, hebt sich Intrinsic durch die Einbindung von persönlichen Lernreisen ab. «Wir möchten, dass Menschen nicht nur Wissen erwerben, sondern auch Freude am Lernen entwickeln», sagt Müller. Die Vision, Bildung neu zu denken, könnte Intrinsic in den kommenden Jahren zu einem Vorreiter in diesem Bereich machen – nicht nur in der Schweiz, sondern auch international.

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

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