Die Business-Idee
«Der Ausgangspunkt war unsere Beobachtung, dass die meisten Möbel nicht mit dem Gedanken an die Zukunft entworfen werden», erläutert Tamara Haag ihre Geschäftsidee. Livom nimmt sich dieser Herausforderung an, indem es Sofas anbietet, die sich den Lebensumständen ihrer Nutzerinnen und Nutzer anpassen sollen. Neben der modularen Bauweise sind die Sofas mit abnehmbaren Bezügen ausgestattet, die leicht gereinigt und vor allem ausgetauscht werden können. Damit spart man sich den Kauf eines komplett neuen Sofas, etwa bei Verunreinigungen. Diese Innovation spricht direkt das Bedürfnis nach haltbaren und flexiblen Wohnlösungen an und setzt ein Zeichen gegen die Wegwerfkultur in der Möbelindustrie. Mit ihrem Konzept der modularen Sofas will das Gründungsduo Tamara und Sandro Haag konventionelle Normen brechen und setzt auf Langlebigkeit, Anpassungsfähigkeit – und auf einen direkten Draht zur Kundschaft: Das Unternehmen folgt zum Beispiel einem Direct-to-Consumer-Ansatz, der es ermöglicht, hochwertige Sofas ohne Zwischenhändler direkt an die Kundinnen und Kunden zu liefern.
Die Gründer
Tamara und Sandro Haag waren ursprünglich Leiter einer Performancemarketingagentur und suchten nach einem Nebenprojekt, bei dem sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten. Was als kleine «Spielwiese» in der analogen Möbel- und Einrichtungswelt begann, wuchs schnell über ihre Erwartungen hinaus. Womit sich die beiden entscheiden mussten, ob sie den Fokus völlig auf das wachsende Unternehmen setzen oder nicht. Die Antwort lautete Ja. Ihr Engagement und ihre Vision verwandelten ein als Nebenprojekt gestartetes Unterfangen in ein gut laufendes Unternehmen, das heute die volle Aufmerksamkeit des Gründerpaars forderte.
Der Markt
Obwohl der Sofamarkt hart umkämpft ist, gelang es Livom, sich durch seine einzigartige Idee der Modularität, die waschbaren Bezüge und einen frischen Marketingansatz zu differenzieren. Die Kombination aus Fachwissen im Performancemarketing half den beiden dabei natürlich und unterstützte ein stetiges Wachstum – inzwischen verfügt das Unternehmen über nicht weniger als zehn Showrooms. Durch die Verbindung einer starken Online-Präsenz mit diesen Showrooms schafft Livom ein Einkaufserlebnis, das die Vorteile des Internets mit dem Bedürfnis nach physischer Produkterfahrung kombiniert.
Das Kapital
Das Startup aus Amriswil beweist, dass auch in der heutigen Startup-Welt ein solides, eigenfinanziertes Wachstum möglich ist. «Ein wichtiger Aspekt unseres Erfolgs ist unsere Unabhängigkeit», erklärt Sandro Haag. In nur drei Jahren hat sich Livom ohne externe Finanzierungsrunden auf fünf Länder ausgedehnt. Dieses Wachstum zeuge von der Stärke des Geschäftsmodells und von der Attraktivität des Produkts. Bei der weiteren Expansion und kontinuierlichen Produktentwicklung will Livom seine Marktposition festigen und ausbauen, ohne dabei die Grundprinzipien der Nachhaltigkeit aus den Augen zu verlieren.
Die Chance
Der Möbelmarkt erlebt eine Verschiebung hin zum Online-Handel. Viele wollen ihre Möbel online, teils auch mit Virtual Reality begutachten und ordern. In der zunehmenden Digitalisierung des Handels sieht Livom grosses Potenzial. «Wir glauben aber, dass die Zukunft des Möbelkaufs in einer intelligenten Kombination aus Online- und Offline-Angeboten liegt», sagt Tamara Haag. Durch die Anpassung an die sich wandelnden Kaufgewohnheiten und mit der Betonung der Bedeutung nachhaltiger Produktionsweisen positioniert sich Livom als Vorreiter einer neuen Generation von Möbelunternehmen, die nicht nur verkaufen, sondern auch inspirieren und verantwortungsvoll handeln wollen. Damit sollen umweltbewegte Menschen diese ihre Lebenseinstellung nicht mehr nur als ÖV- und Velofahrende sowie durch eine vegane Lebensweise, sondern auch durch den Besitz von nachhaltigen Möbels unterstreichen können. Livom sieht sich damit gut positioniert, um den Möbelmarkt weiterhin aufzumischen.
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