Die Business-Idee
Kryptowährungen wie Bitcoin per Geschenkkarte kaufen – das bietet das Baarer Blockchain-Unternehmen Värdex Suisse seit 2021. «Mit Cryptonow geben wir unseren Kundinnen und Kunden Kryptos, fassbar und physisch direkt in die Hände», sagt Geschäftsführer Simon Grylka. Kaufen kann man die Cryptonow-Geschenkkarten voller Coins digitaler Währungen wie Bitcoin, Ethereum, Solana, Polkadot oder Avalanche bereits in rund 4500 Geschäften schweizweit. Darunter Postfilialen, K Kiosk, Manor, Volg, Migrolino, Mediamarkt und an verschiedenen Tankstellen.
Die Gründer
Wirtschaftsingenieur Simon Grylka ist seit Anfang des Jahres CEO und seit August offiziell Miteigentümer der Värdex Suisse AG. Zuvor war er bereits als COO mit der Markteinführung von Cryptonow beschäftigt. Gegründet wurde das Unternehmen bereits 2017 im Crypto Valley Zug von Andrej Majcen, der unter anderem auch Mitgründer des Krypto-Finanzdienstleisters Bitcoin Suisse ist, und Marius Urban, der den Verwaltungsrat leitet.
Värdex ist ein Spin-off der Bitcoin Suisse AG. Das Ziel der neuesten Unternehmung: «Den Einstieg in die virtuellen Währungen auch Privatkundinnen und -kunden so einfach wie möglich zu machen», so Grylka, «und zwar als Investition, Geschenk oder einfach zum Ausprobieren.»
Der Markt
Wer bisher auf herkömmliche Weise Bitcoins und Co. kaufen wollte, musste sich in die Thematik einlesen: Wie kauft man Coins, wo speichert man die Währung und was hat es mit der Blockchain-Technologie auf sich? Hinzu kamen diverse Unsicherheiten bei Endkonsumenten, die von negativen Schlagzeilen und fetten Kursabstürzen noch befeuert wurden.
«Für Cryptonow braucht es quasi keine Vorkenntnisse», sagt Simon Grylka. «Mit dem offiziellen 52-stelligen Sicherheits-Key, der sich unter einer Rubbelfläche auf der Karte befindet, sind die Coins sicher, selbst wenn es uns nicht mehr geben würde!» Die Gutscheinkarte selbst sei eine Art Offline-Wallet, auf der die Währung geschützt und sicher aufbewahrt werden kann. Die Karte kann am PC oder Smartphone gegen eine Gebühr aktiviert werden, um Echzeit-Wechselkurse mitzuverfolgen. Ebenso ist es möglich, die Coins in eine digitale Wallet zu transferieren. «Das macht das Verschenken von und Investieren in Kryptowährungen so einfach wie möglich», betont der Geschäftsführer. «Das digitale Gold wird für jedermann greifbar.» Und das Beste: Wer im Besitz des Sicherheits-Key ist, ist im Besitz seiner Coins – ganz gemäss dem englischen Spruch: «Not your key, not your coins.»
Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.
Das Kapital
Über 300 Prozent Wachstum kann das Jungunternehmen im letzten Jahr verzeichnen. «Die Umsätze und das Team wachsen kräftig – trotzdem wollen wir uns den Startup-Spirit noch ein wenig erhalten», sagt Grylka.
Bitcoin- und Ethereum-Karten gibt es im Wert von 50 bis 500 Franken, Solana, Polkadot und Avalanche kann man im Wert zwischen 50 und 200 Franken erwerben. Wieder verkaufen können Cryptonow-Kundinnen und -Kunden ihre Coins unter anderem über das ATM-Netzwerk von Värdex. Eine eigene Wallet–App soll bald folgen, von der aus mit wenigen Klicks wieder verkauft werden kann.
Die Chance
«Auf das Adventsgeschäft sind wir jetzt besonders gespannt», so der CEO. «Schliesslich sind herkömmliche Gutscheinkarten ein klassisches Weihnachts-Business.» Für 2023 ist die Markteinführung der Cryptonow-Karten in Deutschland geplant.
1 Kommentar
Bei den Kryptowährungen zeigte Charlie Munger keine Gnade. Sie hätten von Anfang an verboten werden soll. «Ich bin stolz darauf, dass ich sie vermieden habe. Es ist wie eine Geschlechtskrankheit», sagte Munger.
«Ich betrachte es einfach als verachtenswert. Manche Leute halten es für modern und begrüssen eine Währung, die bei Erpressungen und Entführungen [und] Steuerhinterziehung so nützlich ist.»
Charlie Munger: Kryptowährungen sind wie «Geschlechtskrankheit»