Die Business-Idee
Die Lernmittel-Branche bei der Umsetzung von intelligenten E-Learning-Lösungen unterstützen – das möchte das Edtech-Startup Taskbase aus dem Zürcher Technopark. «Mithilfe von künstlicher Intelligenz machen wir automatische personalisierte Feedbacks für die Lernenden möglich», sagt Mitgründer und CEO Samuel Portmann.
Will etwa ein Schulbuchverlag eine Lern-App entwickeln, kann er auf den SaaS-Anbieter zugehen. Gemeinsam wird dann mit Technologiebausteinen an der Umsetzung einer adaptiven Lernlösung gearbeitet. Laut Website kann durch direktes Feedback und Interaktion in Lern-Apps nicht nur die Arbeitsbelastung von Lehrpersonen reduziert werden, sondern auch auf individuelle Lernniveaus eingegangen und die Anzahl der Lerninteraktionen um das Dreieinhalbfache gesteigert werden. Das Ziel: «Die Bedürfnisse des Einzelnen zu unterstützen und die Motivation hochzuhalten.»
Die Gründer
Portmann hat zunächst eine Informatiker-Lehre absolviert, anschliessend Wirtschaft studiert und im quantitativen Finanzbereich gearbeitet. 2015 gründete er das Startup als ETH-Spin-off mit. «Nach der Corona-Pandemie haben wir einen Digitalisierungsschub erlebt, der den Fortschritt und die Bedürfnisse der Bildungsbranche sicher um ein bis zwei Jahre nach vorne katapultiert hat», ist Portmann sicher.
Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.
Der Markt
Zu den Kunden von Taskbase gehören bereits namhafte Entwickler digitaler Lernmethoden und Lehrmittel-Anbieter wie etwa Cornelsen, der Klett Verlag oder der Schulverlag plus. Das Startup kooperiert aber auch mit Bildungseinrichtungen und Kantonen: Seit dem Schuljahr 2021/22 ist etwa die App Lernnavi für Gymnasial- und Mittelstufenschülerinnen und -schüler in der Deutschschweiz verfügbar. Gegen eine Lizenzgebühr können Schulen oder Kantone die Applikation nutzen. Entwickelt wurde sie im Auftrag des Kantons St. Gallen von der Pädagogischen Hochschule St. Gallen, der EPFL und Taskbase. Im Lernmodus können Lernende Aufgaben in Mathematik oder Deutsch lösen oder im Level-Check überprüfen, wo sie mit ihrer Leistung aktuell gerade stehen. Die App gibt KI-basiert direkt Feedback, ob Lösungen korrekt sind, wertet Lernfortschritte aus und gibt Hilfestellungen. Bei jeder weiteren Lernsession erhalten Lernende automatisch Aufgaben, die dem individuellen Niveau entsprechen. Lehrpersonen können Lektionen für ihre Klasse oder einzelne Schüler gezielt zusammenstellen und Fortschritte überprüfen.
Das Kapital
«Wir waren lange bootstrapped, konnten uns mit Forschungsprojekten und ersten Aufträgen in der Schweiz weiterentwickeln», sagt Portmann. Im September konnten sie die Seed-Finanzierungsrunde über 1,3 Millionen Franken abschliessen. Beteiligt ist nun neben Privatinvestoren der Swiss ICT Investor Club (Sictic). In diesem Jahr ist eine weitere Runde angedacht. «Im Idealfall finden wir dann internationale Investoren, um unsere Expansionsschritte voranzutreiben», betont der Gründer.
Die Chance
Anfragen in Deutsch, Englisch und Französisch kann Taskbase mit seiner Technologie bereits abdecken. «Aber wir können recht schnell auch andere Sprachräume bedienen», ist Portmann überzeugt. Einer Internationalisierung steht also nichts im Weg. «Eine Million wiederkehrende Einnahmen ist unser Ziel – und das werden wir im ersten Halbjahr dieses Jahres erreichen», sagt der CEO.