Die Business-Idee

True Foods will durch die Nutzung alter Getreidesorten nachhaltigere Lebensmittel produzieren und so einen positiven Einfluss auf die Landwirtschaft haben. Pasta dient dabei als erstes Produkt, um die Idee des Unternehmens in den Markt zu tragen. «Pasta ist für uns nur ein Vehikel, um unsere Vision umzusetzen», sagt CEO Michael Baum. Die Idee dahinter ist, alte Sorten wie Timilia und Saragolla zu nutzen, die weniger ertragreich, aber widerstandsfähiger und gesünder sind als moderne Weizensorten.

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Dabei geht es nicht nur um Nachhaltigkeit, sondern auch um gesundheitliche Vorteile für Kundinnen und Kunden: Denn die alten Weizensorten haben einen geringeren Glutenanteil und sind daher besser verträglich. Diese Eigenschaften sollen True Foods helfen, sich in einem Markt zu behaupten, in dem sich zunehmend Bio- und nachhaltige Produkte tummeln. Die Herausforderung für True Foods besteht darin, diese Nische erfolgreich auszubauen und die notwendigen Strukturen für den dauerhaften Geschäftserfolg aufzubauen.

Die Gründer

Hinter True Foods steht ein dreiköpfiges Gründerteam, das unterschiedliche Kompetenzen in das Unternehmen bringt. Michael Baum hat Erfahrung in der Werbebranche und war bereits an der Gründung erfolgreicher Unternehmen beteiligt. Die zwei weiteren Mitgründer Thomas Marsch und Andrea Rota kommen aus der Werbung und den Agrarwissenschaften. Letzterer hat an der ETH Zürich studiert und war in der Nachhaltigkeitsabteilung der Migros tätig. Baum sieht sich als der Kommunikator der Firma, während die anderen beiden lieber im Hintergrund tüfteln: «Ich bin sicher der, der am liebsten draussen am Markt ist, der am liebsten mit unseren Partnern und Kunden kommuniziert», sagt Baum. 

Der Markt

Der globale Weizenmarkt ist von grossen Agrarkonzernen dominiert, die auf ertragreiche, patentierte Saatgutsorten setzen. True Foods hingegen möchte sich in einer Nische positionieren, die sich auf alte Getreidesorten und biologische Landwirtschaft konzentriert. Diese alten Sorten gelten als gesünder und umweltfreundlicher, so benötigen sie weniger Dünger und Pestizide. «Unser Ziel ist es, mit alten Getreidesorten eine nachhaltige Alternative im Weizenmarkt zu schaffen», erklärt Baum.

Der Markt für Bioprodukte wächst zwar, doch die Konkurrenz ist gross und der Preisdruck hoch. Alte Getreidesorten sind in der Produktion teurer und schwerer skalierbar als moderne Weizensorten. Dennoch bietet der Trend zu gesünderen und nachhaltigeren Lebensmitteln Potenzial. Es bleibt abzuwarten, wie True Foods dieses Potenzial nutzen kann, um sich langfristig zu etablieren. Und welchen Preis die Kundinnen und Kunden bereit sind, für Lebensmittel auf Basis alter Getreidesorten zu bezahlen.

Das Kapital

True Foods startete mit Eigenkapital und einer kleinen «Friends and Family»-Finanzierungsrunde. Die Gründer haben strategische Partner an Bord geholt, die das Unternehmen nicht nur finanziell, sondern auch mit ihrem Know-how unterstützen. «Wir arbeiten dieses Jahr an einem Proof of Concept, um Investoren von unserem Modell zu überzeugen», sagt Baum.

Der Fokus liegt zunächst auf der Schweiz, Deutschland und Österreich. Langfristig strebt das Unternehmen eine Finanzierungsrunde an, um das Geschäft weiter auszubauen. Zudem muss das Unternehmen noch stabile Vertriebskanäle erschliessen. Die Kapitalfrage bleibt eine der grössten Herausforderungen für das Unternehmen. Denn die Produktion alter Getreidesorten erfordert höhere Investitionen, insbesondere in der Zusammenarbeit mit kleineren Bauernbetrieben. Hinzu kommen die Kosten für die Vermarktung der Produkte in einem hart umkämpften Markt. 

Die Chance

True Foods definiert trotz der Herausforderungen ambitionierte Ziele: Das Unternehmen möchte einen relevanten Anteil am globalen Weizenmarkt durch die Verwendung alter Getreidesorten abdecken. «Unsere Vision ist es, 20 Prozent des Weizenmarktes mit Urkornweizen zu versorgen», sagt Baum. Dies würde nicht nur die Lebensmittelsicherheit erhöhen, sondern auch eine grössere Unabhängigkeit von industriellen Saatgutherstellern schaffen.

Die Chancen für True Foods hängen stark davon ab, wie gut das Unternehmen seine Botschaft kommunizieren und die Nachfrage nach nachhaltigen Weizenprodukten steigern kann. Sollte es gelingen, die Produktion und Vermarktung zeitgleich zu skalieren, könnte True Foods ein Vorreiter für eine nachhaltigere Lebensmittelproduktion werden.