Die Business-Idee

Nachhaltig investieren wollen viele. Aber wie investiert man in die nachhaltige Anlage schlechthin, den Wald? Mit dem Zürcher Startup Xilva können Unternehmen und Investorengruppen jetzt in konkrete Forstprojekte investieren: «Die Wälder unserer Erde sind nicht nur unter CO2-Aspekten wichtig, sondern haben auch eine grosse Bedeutung für die Biodiversität und die Wertschöpfung lokaler Communitys im globalen Süden», sagt Mitgründerin Marike Carstens. Xilva will zu einem globalen Marktplatz werden, der Waldbesitzer und Investoren zusammenbringt. «Wir überführen eine analoge Industrie in den digitalen Bereich und machen sie so greifbar», sagt Carstens, «gleichzeitig stellen wir durch unser kompetentes Forst-Team sicher, dass es sich um hochwertige Waldprojekte handelt, in welche Kapitalgeber mit Zuversicht investieren können.»

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Die Gründer

Sie selbst hat erst Agrarwissenschaften studiert und dann über zwanzig Jahre an digitalen Projekten gearbeitet. «In der Co-Founder-Rolle als Head of Product kann ich meine Berufserfahrung und meine Wurzeln zusammenbringen», sagt Marike Carstens.

Der 2019 gegründete Zürcher Verein Brainforest hat es sich zum Ziel gesetzt, Wälder zu regenerieren und zu schützen. Durch Schweizer Stiftungen und den Migros-Pionierfonds unterstützt, verfolgt der Verein einen Venture-Building-Ansatz, um ein Netzwerk unternehmerischer Lösungen zu schaffen. Im Herbst 2021 entstand als erstes Brainforest-Venture die Xilva AG. Weitere Mitgründer sind neben Marike Carstens CEO Tim Dührkoop, der vorab die Digitalagentur Namics im Wachstum von 7 auf rund 550 Mitarbeitende begleitet hat, Forstexperte Jamie Lawrence sowie Vertriebs- und Marketingspezialist Lorenzo Garofano. «Mittlerweile besteht unser Team aus elf Mitarbeitenden in ganz Europa – viele mit einem starken Forst-Hintergrund – das macht uns einzigartig in der Branche», betont Carstens.

Der Markt

«Mehr und mehr Unternehmen verfolgen heute Nachhaltigkeitsstrategien und das Ziel, ihre Emissionen auf netto null zu senken», sagt die Mitgründerin. Xilva will jenseits von Greenwashing sowohl den Bezug von transparenten und geprüften CO2-Zertifikaten aus Wäldern vereinfachen als auch konkrete Waldprojekte dabei unterstützen, tatsächlich investierbar zu werden. «Unsere Zielgruppe ist dadurch sehr breit – wir sprechen sowohl Unternehmen mit Naturpositiv-Strategien als auch Impact-Investoren an, die benennbare Waldprojekte in ihren Fonds aufnehmen möchten.»

Nicht zuletzt ist das selbsterklärte Ziel von Xilva die Unterstützung der Aufforstung und Waldbewahrung im globalen Süden. «Indem wir die lokalen Waldbesitzer-Communitys mit Projektentwicklern vor Ort unterstützen, tragen wir zu einer langfristigen Wertschöpfung bei.»

Das Kapital

Eine Pre-Seed-Runde brachte kürzlich 1,8 Millionen Dollar in die Startup-Kasse. Zu den Investoren gehören neben dem Verein Brainforest auch Bloomsbury Capital, Insurtech VC und Business Angels. «Die Seed-Finanzierungsrunde haben wir bereits angestossen und möchten sie noch in diesem Jahr abschliessen», sagt Carstens. 2023 ginge es ausserdem darum, die Plattform weiter auszubauen, um passende Projektentwickler anzusprechen und gleichzeitig die Kundenbasis zu erweitern.

Die Chance

Der Schweizer Uhrenhersteller Mondaine und das australische Immobilienunternehmen Godman gehören laut einer Pressemitteilung bereits zu den Kunden: «Wodurch Transaktionen im Wert von über 1,9 Millionen Dollar für Forstprojekte in Asien und Lateinamerika ermöglicht und zur Kompensation von über 152’000 Tonnen CO2 beigetragen wurde», heisst es darin. Die Beschaffung und Prüfung weiterer hundert Projekte solle innerhalb der nächsten Monate folgen.

 

 

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

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