Die frühere Schweizer Botschafterin im Iran, Livia Leu Agosti, und das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sind in Washington mit dem «Common Ground Award» ausgezeichnet worden. Die Schweiz wurde damit für ihre diplomatischen Bemühungen im Iran geehrt.
Die Nichtprofit-Organisation «Search for Common Ground» (Suche nach Gemeinsamkeiten) in Washington setzt sich für die Lösung von Konflikten ein. Sie verlieh Leu Agosti und dem EDA den Preis für ihren Einsatz, das Mandat der Schweiz zur Wahrung der amerikanischen Interessen im Iran umzusetzen.
Die Schweiz vertritt die US-Interessen gegenüber dem Iran, seit die USA und der Iran ihre Beziehungen vor über 30 Jahren einstellten. Mit dem Einverständnis beider Staaten hält die Schweiz einen vertraulichen Kommunikationskanal zwischen dem Iran und den USA offen.
Fast vier Jahre im Iran
Leu Agosti war von Januar 2009 bis Juli 2013 Botschafterin im Iran. Teil des Mandates, das die Schweiz im Rahmen ihrer guten Dienste und ihrer humanitären Tradition leistet, ist der konsularische Schutz von US-Bürgern.
So setzte sich Leu Agosti zwischen 2009 und 2011 für die Freilassung von drei amerikanischen Bürgern ein, die unter dem Verdacht der Spionage im Iran inhaftiert waren. Es gelang, die iranischen Behörden dazu zu bewegen, die drei Amerikaner aus der Haft zu entlassen und auf freien Fuss zu setzen.
Die Mandate zur Wahrung nationaler Interessen anderer Staaten hat eine lange Tradition in der Schweiz. Derzeit übernimmt die Schweiz in sechs Fällen solche Aufgaben, darunter auch zwischen Kuba und den USA sowie zwischen Georgien und Russland.
(sda/chb)