Es ist eine Aussage, die aufhorchen lässt: «Die nächsten fünf bis zehn Winter werden schwierig sein», warnte der belgische Premierminister Alexander De Croo am Montag, als die Energiepreise in Europa auf neue Rekorde stiegen.
Die Entwicklung der Situation sei in ganz Europa sehr schwierig, sagte De Croo laut der Nachrichtenagentur Belga vor Reportern. «Einige Sektoren haben ernsthafte Schwierigkeiten mit diesen hohen Energiepreisen.» De Croo fügte an, Belgien könne die Krise überstehen, «wenn wir uns in diesen schwierigen Zeiten gegenseitig unterstützen».
Strompreis steigt in Deutschland auf Allzeithoch
Der Premierminister Belgiens tätigte seine Äusserungen zu einem Zeitpunkt, als die europäischen Erdgaspreise auf das Fünfzehnfache des durchschnittlichen Sommerpreises angestiegen sind. Dazu sind auch die Strompreise wegen der Gefahr weiterer russischer Lieferkürzungen in die Höhe schossen.
Die Benchmark-Gas-Terminkontrakte stiegen um bis zu 21 Prozent. Und in Deutschland lag der Strompreis zum ersten Mal über der Schwelle von 700 Euro pro Megawattstunde. Der Auslöser: Die für die grösste Volkswirtschaft der EU so wichtige Nord-Stream-Gaspipeline soll ab dem 31. August für drei Tage zu Wartungszwecken unterbrochen werden.
Damit kommt erneut die Sorge auf, dass Russland die Verbindung nicht wie geplant wieder in Betrieb nehmen wird. Bereits Ende Juli hat Gazprom die Liefermenge über die Pipeline Nord Stream 1 halbiert, nachdem zuvor schon Wartungen nötig gewesen waren.
(Bloomberg/mth)