Ein Lohnvergleich der «Handelszeitung» zeigt, dass nicht mehr die Banken die besten Löhne bezahlen, sondern der Bund. So verdienten die 36'700 Bundesangestellten im Jahr 2013 im Durchschnitt 120'075 Franken, wie aus einem Bericht des Personalamtes des Bundes hervorgeht.
Nebst dem regulären Einkommen bezog jeder dritte Bundesangestellte zusätzlich noch eine Leistungsprämie für ausserordentliches Engagement. Diese betrug im Durchschnitt 2650 Franken. Hinzu kamen weitere Funktions-, Sonder- und Arbeitsmarktzulagen. Im Gegensatz dazu betrug der durchschnittliche Fixlohn der Bankangestellten im vergangenen Jahr bloss 105'600 Franken, wie eine Befragung des Bankpersonalverbands (SBPV) ergab. Zusätzlich erhielten die Bankmitarbeiter im Schnitt einen Bonus von 14'000 Franken. An die fürstlichen Saläre der Bundesbeamten kommen die Banker damit nicht heran.
Mehr Hochqualifizierte auf der Lohnliste
Der Bund begründet die hohen Löhne damit, dass immer mehr Hochqualifizierte auf der Lohnliste stehen: Von den 36'700 Angestellten sind heute rund 9000 Akademiker. Ein Vergleich mit dem Lohnniveau der Swisscom, die ebenfalls viele Spezialisten und Akademiker beschäftigt, relativiert diesen Erklärungsversuch allerdings. Beim Telekom-Unternehmen beträgt der Durchschnittslohn gemäss Berechnungen der Gewerkschaft Transfair 94'000 Franken.
Frappierend ist auch das Tempo, mit denen die Saläre der Bundesangestellten in die Höhe schiessen – auch dank automatischen Lohnerhöhungen. Seit 2008 stieg der durchschnittliche Jahreslohn um über 11'000 Franken. Unter diesen Vorzeichen ist wenig erstaunlich, dass sich die Arbeitszufriedenheit der Bundesangestellten im Gleichschritt mit dem Lohnniveau erhöht. Der Bund rühmt sich, er sei «auf gutem Wege» in der Personalpolitik.
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