Der Streit zwischen den USA und China weitet sich aus. Die Führung in Peking veröffentlichte am Dienstag eine Reisewarnung. Chinesische Bürger und Firmen sollten sich vor Schikanen durch US-Behörden in Acht nehmen, erklärte das Außenministerium. Es komme in den USA immer wieder zu Schiessereien, Raubüberfällen und Diebstahl, hiess es am Dienstag in einer Mittelung des Ministeriums für Tourismus und Kultur.
Demnach sollen Reisende ihr Sicherheitsbewusstsein schärfen und Sicherheitsvorkehrungen verstärken. In einer separaten Warnung des chinesischen Aussenministeriums hiess es, dass Chinesen in letzter Zeit zunehmend von US-Behörden bei der Einreise «belästigt» worden seien. Es käme immer wieder zu Einzelverhören oder anderen Befragungen.
China hatte Reisende bereits im vergangenen Sommer vor Gewalttaten in den USA gewarnt. 2018 reisten etwa 2,9 Millionen Chinesen nach Amerika.
Risiken für chinesische Studierende
Als Zeichen der zunehmenden Spannungen beider Staaten hatte die Regierung in Peking erst am Montag vor den Risiken eines Studiums in den USA gewarnt. Staatsmedien berichteten unter Berufung auf das Bildungsministerium, dass einige Studenten, die in den USA studieren wollten, Probleme bei der Visavergabe hätten.
Die Warnung sei eine Reaktion auf die jüngsten «diskriminierenden Massnahmen» der USA gegen chinesische Studenten und könne auch «als Reaktion auf den von den USA ausgelösten Handelskrieg angesehen werden», schrieb «Global Times»-Chefredakteur Hu Xijin auf Twitter.
Schwarze Liste
Die seit Mitte Juni 2018 andauernde Handelsauseinandersetzung zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften hatte sich zuletzt verschärft. Die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt wirft der US-Regierung vor, einen «Wirtschaftskrieg gegen China» zu führen, um den Aufstieg der asiatischen Macht zu verhindern.
Beide Staaten haben sich mit milliardenschweren Strafzöllen überzogen. Zudem haben die USA den chinesischen Telekom-Riesen Huawei auf eine «schwarze Liste» gesetzt. Peking hatte daraufhin angekündigt, eine eigene Liste mit «unzuverlässigen» ausländischen Firmen aufstellen zu wollen.
(awp/reuters/mlo)