Ungenügend, ungenügend, ungenügend: Dieses miese Zeugnis erhält die Schweizer Klimapolitik vom «Climate Action Tracker». Weder Gesetze noch die Finanzierung, noch die Ziele sind ausreichend, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Zwar hat die Schweiz kurz nach dem letzten Update knapp das CO2-Gesetz angenommen, fein raus ist sie damit allerdings noch nicht. Denn dieses Gesetz reicht nicht, um die Schweiz bis 2050 konsequent auf Netto-null-Kurs zu bringen. Dafür bräuchte es konkrete Vorgaben. Der nun noch bürgerlicher gewordene National- und Ständerat muss die dafür notwendigen Massnahmen in separaten Gesetzen regeln. Das Klimaschutzgesetz muss in vernünftige Bestimmungen umgewandelt werden, die internationalen Standards entsprechen und einer reichen Industrienation wie der Schweiz angemessen sind. 

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Zum Beispiel bei der Auslandskompensation für CO2-Emissionen, auf welche die Schweiz als eines der wenigen Länder im grossen Stil setzt. Statt den Ausstoss von Kohlenstoffdioxid im eigenen Land so weit wie möglich einzudämmen, bezahlt die Schweiz arme Länder dafür, ihre Emissionen zu reduzieren. Im Senegal installiert sie Biogasanlagen auf Bauernhöfen, während Herr und Frau Schweizer weiterhin SUV fahren. Erst kürzlich votierte der Ständerat für eine Erhöhung der umstrittenen Auslandskompensation. Künftig soll sogar ein Drittel der Treibhausgas-Reduktionsziele so erreicht werden. Das ist eine Verwässerung der Inlandziele und unwürdig für ein Land wie die Schweiz, das die Fähigkeiten und die Ressourcen besitzt, die nötig sind, um besser vor der eigenen Haustür aufzuräumen.