Die sechs Gemeinden der Walliser Ferienortes Crans-Montana wollen eine Steuer für Besitzer von Zweitwohnungen einführen. Je kälter die Betten der Ferienwohnungen, desto höher sollen Besitzer besteuert werden. Das letzte Wort haben die Einwohner am 16. Juni.
Die Infrastruktur und die Tourismus-Anlagen könnten nicht mehr durch die bisherigen Steuereinnahmen finanziert werden, teilten die Gemeinden am Montag mit. Die Steuer soll nur Zweitwohnungsbesitzer betreffen, deren Wohnungen weniger als 75 Tage im Jahr belegt sind.
35 bis 40 Tage pro Jahr belegt
Derzeit sind die Zweitwohnungen in den sechs Gemeinden im Durchschnitt zwischen 35 und 40 Tage pro Jahr belegt. Das Berechnungsmodell wolle Besitzer nicht unbedingt dazu zwingen, ihre Wohnungen mehr zu vermieten, sagt Pascal Rey, Präsident der interkommunalen Vereinigung, die das Projekt ausgearbeitet hat.
Vielmehr sollen Zweitwohnungsbesitzer dazu angeregt werden, öfters nach Crans-Montana zu kommen. Die geplanten Steuern belaufen sich auf 20 Franken pro Quadratmeter Wohnfläche. Für eine Wohnung von 80 Quadratmetern würde dies eine jährliche Steuer 1600 Franken bedeuten.
Steuer frühstens 2016 erhoben
Einwohner der sechs Gemeinden, die zusätzlich eine Ferienwohnung besitzen, wären von der Steuer befreit, um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden. Einwohner und Zweitwohnungsbesitzer sollen nun am Verfahren beteiligt werden.
Zudem wird ein beratendes Gremium geschaffen, wo neben den Zweitwohnungsbesitzern auch die Tourismusbranche mitreden kann. Das letzte Wort sollen jedoch die Grundversammlungen in den Gemeinden am 16. Juni haben.
Im Fall einer Annahme der Abstimmung muss das Reglement noch von der Walliser Kantonsregierung für rechtskräftig erklärt werden. Die Steuer könnte frühestens 2016 erhoben werden.
(sda/vst/me)