Der Krieg zwischen Israel und der Hamas spaltet die Welt. Wegen der langen und schwierigen Geschichte des Nahostkonflikts, der vielen politischen Interessen, Kritik an der israelischen Regierung und Antisemitismus polarisiert der Konflikt sichtbar mehr als der Einmarsch Russlands in die Ukraine. Davon zeugt auch die umstrittene UNO-Resolution Ende Oktober: 120 Länder, darunter auch die Schweiz, unterstützten die Forderung nach einem Waffenstillstand. Zahlreiche westliche Länder wie die USA oder Deutschland lehnten die Resolution ab oder enthielten sich, weil der Text die Terrorangriffe der Hamas nicht benannte und keine sofortige Freilassung der Geiseln forderte.
Besonders heikel im internationalen Kontext: der Unterschied zwischen legitimer Kritik an der Netanjahu-Regierung, ihrem Vorgehen im Gazastreifen und der völkerrechtswidrigen Siedlungspolitik im Westjordanland – und Antisemitismus. Wie etwa durch den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan, der sich aktuell zum globalen Wortführer von Israel-Hass aufschwingt und die Hamas als «Befreier» lobt. Im Westen fällt vor allem das linke Lager mit problematischen Aussagen auf.