Das iPhone ist fast überall in der Welt erhältlich. Nur im Iran war der offizielle Vertrieb des Smartphones aufgrund der wirtschaftlichen Sanktionen gegen das Land lange nicht möglich. Doch seit die Blockaden 2013 gelockert wurden, rückt die Markterschliessung für Apple in greifbare Nähe.
Das Unternehmen aus Cupertino soll schon in ersten Gesprächen sein, berichtet das «Wall Street Journal» und beruft sich auf informierte Quellen. Bisher wurden die begehrten Geräte in den Iran geschmuggelt und meistens auf dem Schwarzmarkt verkauft. Nur wenige Iraner erwarben die Geräte in ihren Auslandsferien.
Der Iran wartet nicht auf Apple
Im Iran warten also viele potenzielle iPhone-Kunden: Mit 77 Millionen Einwohnern stellt das Land einen interessanten Markt dar. Für das Land spricht vor allem seine Altersstruktur. 42 Prozent der Bevölkerung ist jünger als 25 Jahre.
Doch der iranische Markt wartet nicht auf Apple. Teheran ist einiger Zeit darum bemüht, Hürden abzubauen und westliche Firmen ins Land zu locken. Amerikanische und europäische Firmen wagen sich nur sehr zögerlich. Anders asiatische Hersteller wie LG und Samsung, die schon im Markt aktiv sind.
Hohe Busse bei Missachtung der Sanktionen
Es bleiben die Schattenseiten: Beziehungen zum Iran sind von politischer Instabilität geprägt. Jede Aktivität im iranischen Markt kann durch eine politische Verstimmung zunichte gemacht werden. Zudem müssen die Geschäfte streng geprüft werden, um die Sanktionen nicht zu verletzen.
Davon weiss auch ein Schweizer Konzern ein Lied zu singen: US-Behörden büsste die Credit Suisse 2009 mit 536 Millionen Dollar für inkriminierte Geschäfte mit dem Iran. Vor kurzem erhielt die französische Bank BNP Paribas mit 8,9 Milliarden Dollar eine der höchsten Strafen für die Vorschriftsverletzung – der Iran war nur eines der Länder, mit denen sie verbotenen Handel betrieb.