An jenem Sonntag, dem 25. November vor acht Jahren, muss es in Dhaka, Hauptstadt von Bangladesch, schrecklich gewesen sein. Angehörige schritten eine in der Nacht ausgebrannte Textilfabrik ab, um die Überreste ihrer Liebsten zu finden. Es roch nach Kohle und verbranntem Fleisch. Die Feuerwehr zählte 115 verunglückte Näherinnen und Arbeiter. Weitere 200 waren mit Verbrennungen in Spitäler eingeliefert worden.

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Dieser Brand in einem Billigproduktionsland ging in die Geschichte der Wertschöpfungsketten ein. Wie kann es sein, dass eine fast neue Fabrik – sie war drei Jahre zuvor erbaut worden – kein wirksames Feuersicherheitsdispositiv hatte? Ertappt waren die westlichen Auftraggeber, darunter C&A, Carrefour und Walmart. Sie waren die Grossabnehmer der Fabrik, welche monatlich 800'000 Polo-Shirts und 300'000 Fleecejacken herstellte. Offenbar hatten ihre Einkäufer es unterlassen, auf westliche Sicherheitsstandards beim Lieferanten zu pochen. Sonst wäre eine solche Katastrophe nicht passiert. Die Welt war sich einig: So etwas darf nicht passieren.