Die Europäische Zentralbank (EZB) schafft den 500-Euro-Schein ab. Das beschloss die Notenbank am Mittwoch auf ihrer Ratssitzung in Frankfurt. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) entschied, dass die Ausgabe der grössten Euro-Banknote gegen Ende 2018 eingestellt wird. Seit in Singapur 2014 die 10'000-Note abgeschafft wurde, war die 1000er-Note der Schweiz die wertvollste Banknote der Welt, noch vor dem 500er aus dem Euroraum. In den USA reicht die Skala nur bis 100 Dollar. Bei der Einführung des Euro-Bargeldes gehörte Deutschland zu den grössten Befürwortern des Fünfhunderters. Die Banknote entspricht auf Euro-Ebene dem alten 1000-Mark-Schein.
2018 sollen die überarbeiteten neuen 100- und 200-Euro-Scheine der neuen «Europa»-Serie bereit stehen. Die im Umlauf befindlichen 500er sollen gesetzliches Zahlungsmittel bleiben und unbegrenzt umtauschbar sein. Die EZB und die nationalen Notenbanken wollen dafür sorgen, dass die anderen Stückelungen in ausreichendem Umfang zur Verfügung bestehen.
Kriminelle im Visier
EZB-Präsident Mario Draghi will mit der Abschaffung der 500-Euro-Geldscheine vor allem Kriminellen die Finanzierung von Straftaten wie Terror oder Schwarzarbeit erschweren. Das habe nichts mit einer Verringerung von Bargeld zu tun, sagte Draghi im Vorfeld des Entscheids.
Draghi zufolge würden Sparer nicht unter der Änderung leiden. Sie könnten etwa auf 200-Euro-Geldscheine ausweichen. Viele Politiker in der EU haben sich bereits für die Abschaffung der 500-Euro-Note ausgesprochen.
Weltweit gehörte die 500-Euro-Note zu den Banknoten mit dem höchsten Wert. In den USA reicht die Skala nur bis 100 Dollar. Die Schweiz hingegen hat 1000-Franken-Noten und wird diese laut Schweizerischer Nationalbank auch beibehalten.
(reuters/sda/chb)
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"Bundesbank-Präsident Nagel: Inflation noch immer «viel zu hoch»
Die EZB strebt für den Euroraum mittelfristig Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an. Diese Zielmarke ist seit Monaten weit entfernt. Im Januar schwächte sich der Preisauftrieb zwar erneut ab, dennoch lagen die Verbraucherpreise im Währungsraum einer ersten Schätzung der Statistikbehörde Eurostat zufolge um 8,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. In Deutschland lag die Inflationsrate im Dezember bei 8,6 Prozent. Vor allem hohe Energie- und Lebensmittelpreise heizen die Teuerung an."
PLUS 0,5 PROZENTPUNKE
EZB setzt Zinserhöhungen fort
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EZB-Chefin Christine Lagarde erhöht die Zinsen weiter.
Quelle: imago/Panama Pictures
Die Europäische Zentralbank geht weiter rigoros gegen die Inflation vor und erhöht die Schlüsselsätze um 0,5 Prozent.
Veröffentlicht am 02.02.2023 - 14:22 Uhr