Die Kritik an der Schweiz in Sachen Russland-Sanktionen hält an. Drei Monate nach dem deutlichen Brief der G7-Botschafter an den Bundesrat hat der US-Senat für Dienstagnachmittag eine neue Anhörung der Helsinki-Kommission angesetzt. Unter dem Titel «Russlands Alpenvermögen: Geldwäscherei und Sanktionsumgehung in der Schweiz» soll die Schlüsselrolle der Schweiz bei der Geldwäsche Russlands untersucht werden. Als Zeugen sind der bekannte US-Investor und Antikorruptionsaktivist Bill Browder, der Journalist Drew Sullivan vom Recherchenetzwerk «Organised Crime and Corruption Reporting Project» (OCCRP) sowie die Generalsekretärin der ukrainischen NGO «The Independent Anti-Corruption Commission» (Nako) dabei.
Die Schweiz sei seit Jahren «das bevorzugte Ziel russischer Oligarchen und korrupter Beamter, um ihr gestohlenes Geld zu verstecken», heisst es in der offiziellen Ankündigung der Helsinki-Kommission. Zudem spiele die Schweiz auch eine «Schlüsselrolle bei der Umgehung der Exportkontrollen durch Russland, die sicherstellen sollen, dass Russland sein Militär nicht aufrüsten und seinen Krieg nicht fortsetzen kann». Das Gremium kritisiert die Schweiz ausserdem dafür, dass sie einen Grossteil der im Fall Magnitski beschlagnahmten 18 Millionen Franken wieder freigeben will.