Helikopterlandeplatz, Swimming Pool, Whirlpools, vier Decks und eine Gallerie voller Palmen: US-Präsident Donald Trump wollte in den 90er-Jahren die «grösste und schönste Yacht der Welt bauen». Das schrieb er 1993 dem spanischen Bootdesignern Jaime Oliver, dessen Designs der Immobilien-Tycoon an einer Bootsmesse in Florida gesehen hatte.
Für die Pläne zur «Princess Trump» zahlte er Oliver 170'000 Dollar. Oliver und sein Sohn Indigo besuchten Trump mehrfach in New York. Die Yacht wurde allerdings nie gebaut: Trump blies das Projekt wieder ab – ohne grosse Erklärung. Salesmanager Indigo Oliver sagte nun gegenüber der britischen «Times»: «Trump zahlte zwar für den Designvertrag, musste das Projekt aber wegen finanzieller Probleme mit seinem Business beiseite legen.» Die Pläne der 128 Meter langen Yacht haben die Olivers jetzt nach 24 Jahren veröffentlicht.
Mehrfach Insolvenz
Trumps finanzielle Probleme hatten sich schon in den Jahren vor dem Auftrag angekündigt. 1991, ein Jahr nach der Eröffnung, meldete Trump mit seinem Hotel Taj Mahal in Las Vegas Insolvenz an. Trump musste die Hälfte seiner Anteile am Casino abtreten und verkaufte seine erste Yacht, die ebenfalls «Princess Trump» hiess, an den saudischen Prinzen Al-Waleed. 1992 folgte die Insolvenz bei Trumps Plaza-Hotel in New York sowie zwei von Trumps Casinos in Atlantic City. Die zweite «Princess Trump» dürfte ein Versuch gewesen sein, an die glamouröseren Tage anzuknüpfen - ohne Erfolg.
Dabei wäre Trumps zweite geplante «Princess Trump» nach heutigen Standards ohnehin nicht mehr die grösste der Welt gewesen: Den Rekord hält heute die private Mega-Yacht von Scheich Chalifa bin Zayid Al Nahyan, Präsident der Vereinigten Ara. Sein Boot ist knapp 180 Meter lang und soll rund 600 Millionen Dollar gekostet haben.