Laut Gesundheitsminister Alain Berset diskutiert der Bund derzeit mit den Kantonen einen «Eskalationsmechanismus» während der Festtage. Gemäss diesem sollen die Massnahmen nach einem bestimmten Schlüssel verschärft oder wieder gelockert werden.
«Eine neue Vernehmlassung ist im Gang», sagte Berset am Montag vor den Bundeshausmedien. Zuvor hatte sich der Gesundheitsminister mit der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) ausgetauscht.
Festhalten am «Schweizer Weg»
Das Treffen habe einem «offenen, kritischen Austausch» gedient. Die Krise sei eine «Prüfung für den Förderalismus». Berset sagte: «Er funktioniert.»
Wenn mit der Schliessung der Restaurants um 19 Uhr die Fallzahlen nicht sänken, sei klar, was kommen werde, sagte Berset. In einem ersten Schritt würden die Restaurants ganz geschlossen, danach gehe es um die Läden.
Man wolle den Schweizer Weg aber weiter gehen, und nicht alles schliessen - wie zum Beispiel in Deutschland, so Berset. Der Schweizer Weg sei aber nur möglich, wenn alle mitmachten.
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Kein voller Lockdown geplant
Es gehe nicht um einen vollständigen Lockdown wie man ihn in anderen Ländern sehe, sagte Lukas Engelberger, Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK). Aber unter den Gesundheitsdirektorinnen und Gesundheitsdirektoren sei ein sehr breiter Konsens spürbar für strengere Massnahmen.
«Wir probieren, generelle Regeln zu etablieren für die Festtage», sagte Berset. Ziel des neuen Mechanismus müsse es sein, die Fallzahlen drastisch zu senken. Gefragt sei eine Reproduktionszahl von unter 0,8. Das hiesse, dass sich die Fallzahlen innert zwei Wochen halbieren würden.
«Betten alleine reichen nicht»
Als zentrales Kriterium sollen die Kapazitäten in den Spitälern berücksichtigt werden. «Es braucht insbesondere genügend Personal, Betten alleine reichen nicht.» Die Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegenden seien am Anschlag und «müde».
Die Fallzahlen steigen laut Berset in praktisch allen Regionen in der Schweiz, im Grossraum Zürich um etwa 15 Prozent.
(sda/mbü)