Die Olympischen Sommerspiele in Paris laufen auf Hochtouren. Nach einer Woche führt China den Medaillenspiegel mit elf Goldauszeichnungen an, vor den USA mit neun- und Frankreich mit achtmal Gold. Die Schweiz schaffte es erst zweimal aufs Podest. Für Gold hat es noch nicht gereicht.
Typischerweise wird der Medaillenspiegel von reichen Ländern mit einer grossen Bevölkerung dominiert. Oder von Ländern, in denen der Staat besonders viel investiert, um international Eindruck zu machen und die eigene Stärke hervorzuheben. So wie die Sowjetunion oder die DDR während des Kalten Krieges mit ihren staatlichen Dopingprogrammen.
Im ewigen Medaillenspiegel belegen die USA Platz eins. An den 32 olympischen Sommerspielen vor 2024 haben die Amerikanerinnen und Amerikaner 1061-mal Gold gewonnen. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist ein fruchtbarer Boden für erfolgreiche Sportlerinnen und Gewinnertypen.
Aber die grossartigste Sportnation der Welt sind die USA deswegen nicht. In einer Bevölkerung von 333 Millionen sind naturgemäss auch ein paar talentierte Sportlerinnen und Sportler zu finden. Dagegen sind die europäischen Länder einzeln chancenlos.
Rechnet man aber alle Goldmedaillen der heutigen EU-Länder zusammen, kommt man auf über 1600, bei einer Bevölkerung von 448 Millionen.
Glorreiche Finnen
Pro Kopf betrachtet haben in der ewigen Tabelle die kleineren Länder die Nase vorn. Die wahren Sportskanonen sind die Finnen und Finninnen: Das Fünfmillionenvölklein hat in der olympischen Geschichte schon über hundert Goldmedaillen gesammelt, vor allem im Turnen, in der Leichtathletik und im Ringen – auch wenn die meisten Triumphe schon eine Weile her sind.
An zweiter Stelle steht Ungarn, die Bahamas liegen mit sechsmal Gold auf Platz drei – und die USA auf Platz 22, noch hinter der Schweiz, die es unter die ersten 20 geschafft hat.