Ihre Gewerbeleute klagen über Personalmangel. Haben Sie sich mit der Rekrutierung von Ukrainerinnen beschäftigt?
Nein.
Rund 68’000 Flüchtlinge leben in der Schweiz, und nur rund 23 Prozent der Erwachsenen sind nach zwei Jahren Aufenthalt beruflich tätig. Was machen die Arbeitgeberverbände, damit die Integration zunimmt?
Wir haben uns zu wenig damit beschäftigt, das gebe ich zu. Was ich höre, ist, dass die Ukrainerinnen relativ gut ausgebildet sind. Das Problem scheint mir, dass viele mit Kindern da sind und die berufsbegleitende Betreuung oft nicht sichergestellt ist.
Fabio Regazzi
Der Präsident des Gewerbeverbandes stellt im Tessin Storensysteme her und betreibt zwei Restaurants. Er ist Ständerat des Kantons Tessin für die Mitte-Partei.
Der Bundesrat will die berufliche Integrationsquote bis Ende Jahr von 20 auf 40 Prozent erhöhen. Das geht doch nicht, ohne dass die Verbände ihm dabei helfen.
Es ist unrealistisch, 40 Prozent der erwachsenen Flüchtlinge zu integrieren. Viele dürften die Hoffnung haben, nach Ende des Krieges zurückzukehren.
Der Regionalsekretär des Gewerbeverbandes Schwyz sagte, dass sich junge Ukrainerinnen sehr nach der Schweiz ausrichten. Sie liessen sich beruflich wohl integrieren.
Ein Potenzial ist sicher vorhanden. Ich sehe den Vorwurf, dass wir zu wenig gemacht haben. Wir werden diese Hausaufgaben machen müssen.