Nach einem Skandal um hohe Gehälter für die Chefs von Staatsunternehmen führt der Iran eine Obergrenze ein. Künftig dürften die Manager maximal 189 Millionen Rial (rund 6200 Franken) im Monat verdienen, sagte Regierungssprecher Mohammed Bagher Nobacht am Dienstag.

Wer lediglich einen politischen Posten innehabe, dürfe maximal 100 Millionen Rial (3300 Franken) bekommen. Ein Verstoss gegen die neue Regel sei «ein Verbrechen» und somit strafbar.

Präsident unter Druck

Im Mai waren die Gehaltsabrechnungen der Chefs von mehreren staatlichen Unternehmen in die Öffentlichkeit gelangt. Dabei zeigte sich, dass viele von ihnen mehr als hundert Mal so viel verdienten wie ein gewöhnlicher Mitarbeiter. Ein Direktor einer öffentlichen Bank bekam umgerechnet fast 60'000 Franken im Monat. Der Durchschnittsverdienst im öffentlichen Sektor liegt im Iran bei knapp 400 Franken.

Die Veröffentlichungen lösten einen Skandal aus und setzten Präsident Hassan Ruhani unter Druck, der sich in rund einem Jahr zur Wiederwahl stellt. Konservative Medien im Iran nutzten die Gehaltsdebatte für Angriffe auf Ruhani.

(sda/ise/ama)

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