Nach heftigen Protesten gegen die Kontrolle der Rocklänge von Mitarbeiterinnen im israelischen Parlament soll die Kleiderordnung dort wieder gelockert werden. Parlamentspräsident Juli Edelstein habe in Gesprächen mit Abgeordneten und ihren Mitarbeiterinnen einen Kompromiss erzielt, sagte sein Sprecher am Donnerstag.
Demnach will die Knesset nicht mehr so strikt auf die Umsetzung des Dresscodes pochen. Im Gegenzug wollen die Abgeordneten ihre Mitarbeiter zu einem dezenten Auftreten anhalten.
Luftiger Protest
Nach Angaben von Mitarbeiterinnen der Knesset hatten Wachleute in den vergangenen Tagen plötzlich und ohne Angabe von Gründen begonnen, über die richtige Rocklänge zu wachen. Rund einem Dutzend Frauen mit zu kurzen Röcken oder Kleidern wurde der Zutritt zum Parlament verweigert.
Aus Protest erschienen am Mittwoch dutzende Frauen in kurzen Röcken zur Arbeit in der Knesset, ein Abgeordneter zog sich das Hemd aus.
Vermehrte Klagen
Im Militärradio verteidigte Parlamentspräsident Edelstein die Massnahme. Er sagte, die Kleiderordnung bestehe schon seit Jahren, werde aber seit Ende Oktober strikter durchgesetzt, da sich die Klagen über unangemessen gekleidete Männer und Frauen gehäuft hätten. Nach Angaben der israelischen Medien verbietet der Dresscode das Tragen von T-Shirts, Shorts, Sandalen sowie von kurzen Röcken und Kleidern.
(sda/jfr)