Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn bedauert die Abwanderung von Ärzten und Pflegern aus seinem Land in die Schweiz. «Ich hätte sie gerne zurück», sagte er in einem Interview. Er regt eine Neuregelung der Abwerbung von Fachleuten aus bestimmten Berufen an.
Die von Schweizer Spitälern und Heimen abgeworbenen Fachleute würden in Deutschland fehlen, sagte der 38-jährige CDU-Minister in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». «Bei uns arbeiten dann polnische Ärzte, die wiederum in Polen fehlen. Das kann so nicht richtig sein.» Für die Schweiz wäre ein Erfolg dieses Vorhabens eine Herausforderung.
Über Neuregelung nachdenken
Spahn forderte, darüber nachzudenken, ob man die Abwerbung von Fachleuten aus bestimmten Berufsgruppen innerhalb der EU nicht neu regeln müsse. Die Freizügigkeit in Europa solle dabei nicht grundsätzlich infrage gestellt werden. Entsprechende Abkommen gebe es bereits in der Weltgesundheitsorganisation WHO. «Das könnte Vorbild sein.»
Spahn räumte gleichzeitig ein, dass er das Verhalten der deutschen Ärzte und des Pflegepersonals versteht. «Die Schweiz ist ein schönes Land.»
(sda/tdr)