Die Schweizer Pensionskassen geben jährlich rund zwei Milliarden Franken für die Gebühren für Kollektivanlagen und Transaktionskosten aus. Dies zeigen neue Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS), welche der «SonntagsBlick» veröffentlicht hat.
Bislang mussten die rund 2000 Schweizer Pensionskassen nur ihre direkte Vermögensverwaltungskosten ausweisen. Eine grosse Zahl der Pensionskassen legt ihre Vorsorgegelder aber nicht direkt an, sondern indirekt via Fonds oder andere Kollektivanlagen privater Finanzdienstleister.
Mehr Transparenz
Vieler dieser Kosten für die externe Vermögensverwaltung mussten die Kassen bislang nicht aufzeigen, beispielsweise Management- oder Depotgebühren. Per Ende 2013 mussten die Pensionskassen auf Intervention des Bundes erstmals auch Kosten für Kollektivanlagen und Transaktionskosten angeben.
«Die Weisungen dienen einerseits der Schaffung von mehr Transparenz für die Versicherten bezüglich effektiver Vermögensverwaltungskosten, andererseits der Standardisierung der durch die Anbieter von Kollektivanlagen zu publizierenden Kostenangaben», hiess es damals in der Pressemitteilung der «Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV)».
1282 Franken Aufwand pro Kopf
Der Aufwand für die Vermögensverwaltung aller Vorsorgeeinrichtungen betrug insgesamt drei Milliarden Franken im Jahr 2013, wie die BFS-Zahlen zeigen. Das entspricht 0,4 Prozent der gesamten PK-Vermögen. Im Jahr davor, als lediglich die direkten Vermögensverwaltungskosten ausgewiesen wurden, waren es 953 Millionen Franken gewesen.
Zur Kasse wurden vor allem Angestellte von Bund, Kantonen und Gemeinden gebeten, wie eine Aufschlüsselung der Zahlen zeigt. Ihnen belasteten die Vermögensverwalter rund 1282 Franken pro Kopf. Bei den Kassen der Privatwirtschaft mussten die Versicherten immer noch 664 Franken jährlich abliefern. Im Schnitt beläuft sich der Aufwand auf knapp 764 Franken pro Versichertem.
(ise, mit Material der Nachrichtenagentur sda)