Am Montag stellte die Vereinigung Kompass Europa ihre Volksinitiative vor: Jeder Völkerrechtsvertrag soll zwingend von Volk und Ständen angenommen werden, wenn der Vertrag eine dynamische Rechtsübernahme vorsieht. Die geplante Verfassungsänderung zielt auf die sogenannten Bilateralen III, mit denen die Schweiz ihr Verhältnis zur EU klären will. Kompass Europa wurde von den drei milliardenschweren Gründern des Private-Equity-Anbieters Partners Group ins Leben gerufen, treibende Kraft war hier Alfred Gantner. Gemeinsam mit der IT-Unternehmerin Myriam Locher, Mitglied des Initiativkomitees, erklärt Gantner der «Handelszeitung» den Zweck der Initiative.
Kommt Ihre Initiative, die auf die Bilateralen III zielt, nicht zu spät? Denn bevor Ihre Initiative zur Abstimmung gelangt, dürfte das Vertragspaket längst in trockenen Tüchern sein?
Alfred Gantner: Wir haben es uns erst einmal zur Aufgabe gemacht, uns für den Referendumskampf aufzustellen. Wenn wir fähig sind, in der ganzen Schweiz 100’000 Unterschriften zu sammeln, dann werden wir optimal aufgestellt sein für diesen Kampf. Dazu sind wir in den nächsten acht Wochen in 32 Städten unterwegs. Wir organisieren überall Lokalkomitees. Und unsere Initiative kommt nicht zu spät. Denn sie kann rückwirkend sein.