Und wieder einmal drohen den USA der Zahlungsausfall: Kurz vor der Deadline erhöhte der Kongress am Freitag (Schweizer Zeit) zwar die Schuldenobergrenze, womit die Regierung bis Anfang Dezember genug Geld hat. Doch der nächste Kampf zwischen Republikanern und Demokraten um die Staatsverschuldung wurde damit nur um zwei Monate verschoben.
Es ist ein Déjà-Vu: Schon mehrfach konnte Amerika nur haarscharf den «Default» abwenden, erst in letzter Minute gelang den beiden politischen Lagern jeweils die Einigung.
Der Zwist hat aber einen Preis: 2011 kostete er den USA das Top-Rating von S&P. Die stolze Supermacht wird von der Rating-Agentur seitdem nur mit dem silbernen Status, AA+, bewertet. Der ersten Liga gehören heute nur noch die Schweiz und zehn weitere Länder an, wie unsere Grafik der Woche zeigt.
Nun spielt auch die Agentur Fitch öffentlich mit dem Gedanken, den USA das Top-Rating zu entziehen. Die Staatsschulden - 28,4 Billionen Dollar hoch und steigend - machen die Prüfer allmählich nervös.
Ein Herabstufung würde an den Börsen hohe Wellen schlagen. Finanzministerin Janet Yellen müsste sich wegen des «Downgrade» aber keine Sorgen machen - denn es ist höchst unwahrscheinlich, dass die Finanzierungskosten deswegen steigen würden. Zu attraktiv sind die USA als Supermacht, deren Notenbank Fed beliebig viele harte Dollars drucken kann - the «United States of America» bleiben die populärste Schuldnerin der Welt.
(mbü)