Wie haben Sie die Meldung über den Stellenabbau bei Lonza aufgenommen?
Jean-Michel Cina: In den letzten Jahren haben wir im Wallis mehrheitlich positive Nachrichten von der Lonza erhalten. Sie hat kräftig investiert und Arbeitsplätze ausgebaut. Die Nachricht von heute ist nun ein harter Schlag für das Oberwallis.

Bei Lonza in Visp arbeiten viele Grenzgänger und noch mehr Menschen aus der Region Visp. Wissen Sie, wer vom Stellenabbau wie stark betroffen ist?
Dazu kann ich noch keine Stellung beziehen, da ich keine Detailinformationen habe. Wir haben heute die Konzernleitung zum Gespräch eingeladen, damit in dieser Sache Transparenz hergestellt werden kann.

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Was bedeutet der Stellenabbau für die Region? Kann sie das verkraften? 
Derzeit hat die Kantonsregierung kein Verständnis gegenüber diesem Entscheid und sie wehrt sich gegen den Abbau. Darum drängen wir auch auf eine dringende Aussprache mit der Konzernleitung. Dabei wollen wir in Erfahrung bringen, welche Perspektiven es mittel- und langfristig für Visp gibt. Als Volkswirtschaftsdirektor habe ich den Eindruck, dass der Standort innerhalb des gesamten Lonza-Konzerns bei den Sparanstrengungen einen überproportionalen Preis zahlen muss.  

Lonza beklagt sich in der Begründung des Stellenabbaus über die hohen Strompreise. Dies macht stutzig, wenn man beachtet, dass Lonza einst die eigenen Beteiligungen an der lokalen Wasserkraft verkauft hat. 
Das ist so. Unter der Ägide Ebner und Blocher ist ein für die Produktion der Lonza wichtiges Glied verkauft worden. Dass die Energiekosten derart hoch sind, ist zudem ein schweizerisches Problem und nicht eines des Standortes Visp.

Sie werden sich mit der Lonza-Spitze zu einer Aussprache treffen. Was können Sie noch erreichen und kann der Standort Wallis die 400 Entlassungen abfedern?
Die Regierung wird alles daran setzen, dass der Abbau der Arbeitsplätze so gering wie möglich ausfällt - sei es durch natürliche Fluktuation, Frühpensionierungen und Einstellungsstopps.