Die Landtagswahlen in zwei ostdeutschen Bundesländern haben wie erwartet mit einem Desaster für die etablierten Parteien geendet. In Thüringen wurde die vom dortigen Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestufte AfD mit ihrem Spitzenkandidaten Björn Höcke mit 32,8 Prozent der Stimmen mit Abstand stärkste Kraft, in Sachsen lag sie mit 30,6 Prozent nur knapp hinter der CDU. Von den in Berlin regierenden Parteien der Ampelkoalition ist nur noch die SP von Kanzler Olaf Scholz in beiden Landtagen vertreten, aber nur einstellig, die Grünen schaffen in Sachsen die erforderliche Fünf-Prozent-Hürde, die FDP findet nicht mehr statt.
Da alle Parteien eine Zusammenarbeit mit der AfD ausschliessen, wird die Regierungsbildung schwierig. In Sachsen wird Ministerpräsident Michael Kretschmer wohl mit der Links-aussen-Partei von Sarah Wagenknechts BSW zusammenspannen müssen. Das Gleiche gilt für Thüringen, wo die AfD womöglich eine Sperrminorität hat und damit wichtige Vorlagen wie Richterwahlen blockieren kann.