Der ausländische UBS-Bankkunde S. ist sprachlos, als ihn im Herbst 2020 ein eingeschriebener Brief aus Bern erreicht. Der Absender: die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV). Der Inhalt sinngemäss: Ihr Name und die Daten Ihres Bankkontos bei der UBS sind vor sechs Monaten nach Spanien übermittelt worden, ohne dass man Sie im Voraus darüber unterrichtet hat. Es bringt Ihnen deshalb nichts mehr, sich vor Gericht dagegen zu wehren. 

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S. ist einer von Tausenden Kontoinhabern, die ihre Schweizer Konten den ausländischen Steuerbehörden möglicherweise nicht deklariert haben. Er wird deswegen auf dem Weg der sogenannten internationalen Steueramtshilfe gesucht. Es geht um das Jahr 2015. Er hatte damals weniger als 50’000 Franken auf seinem Konto in der Schweiz und ist eigentlich kein spanischer Steuerpflichtiger. Spanien wusste aber aufgrund einer Steuerdaten-CD aus Deutschland, dass S. ein Konto bei der UBS unterhielt. Mehr nicht.