Die Schlacht am Morgarten fand am 15. November 1315 statt und galt lange als eines der wichtigsten Ereignisse der Gründungsgeschichte der Eidgenossenschaft. Die Eidgenossen überfielen zwischen dem Ägerisee und Sattel SZ das habsburgische Heer und führten diesem eine vernichtende Niederlage zu. Exakt ein Jahr vor dem 700-Jahr-Jubiläum stellten die Verantwortlichen des Projekts «Morgarten - 700 Jahre Abenteuer Geschichte» am Samstag in Sattel die Feierlichkeiten den Medien vor.
Im Zentrum des Gedenkjahres steht die Vermittlung des historischen Ereignisses, wobei das Geschichtsbild Morgarten dem heutigen Wissensstand angepasst wird. Das Gedenkjahr solle möglichst vielen Bevölkerungsgruppen den Zugang zu den historischen Vorgängen öffnen, heisst es in einer Mitteilung.
Neue Erkenntnisse über Morgarten
Eröffnet wird das Jubiläumsjahr am 24. Januar 2015 mit einem Historikerkongress in Goldau SZ. An der Fachtagung sollen die neusten historischen Erkenntnisse zur Schlacht diskutiert und danach die Ergebnisse publiziert werden. Ob die Schlacht tatsächlich gegeben hat, ist indes umstritten. «Die eigentliche Schlacht am Morgarten ist unter Historikern umstritten. Die ersten Geschichten über die Schlacht wurden erst Jahre danach aufgeschrieben. Auch wurden am Morgarten bis heute keine Indizien dafür gefunden, dass die Schlacht stattgefunden hat. Es wird davon ausgegangen, dass es sich um wahre Gegebenheiten handelt – aber eine Schlacht, wie die Chroniken schreiben, hat mit grosser Wahrscheinlichkeit so nicht stattgefunden», schreibt Wikipedia.
So oder so: Im Alltag soll die Schlacht auch im Briefverkehr sichtbar gemacht werden. Im März bringt die Schweizerische Post eine entsprechende Sondermarke zum Thema Historische Ereignisse in Umlauf. Um die Schlacht den jüngsten Schweizern ins Gedächtnis zu rufen, wird ein neues Lehrmittel für Primar- und Sekundarklassen herausgegeben. Ab dem Frühling soll sich Interessierte zudem im Schlacht-Gebiet selbst informieren können. Im Mai öffnet bei Schornen in Sattel SZ ein neues Informationszentrum seine Türen.
(sda/se)
Mehrere Spektakel geplant
Im Weiteren will ein neuer, eineinhalbstündiger Wanderpfad Aufschluss geben über die kriegerische Auseinandersetzung. Von einer geplanten Aussichtsplattform können sich die Besucher einen Überblick über das Schlachtgelände verschaffen. Daneben sind auch mehrere Spektakel vorgesehen. Im Juni findet in Oberägeri ZG ein dreitägiges Volksfest mit Feuerwerk, einem Umzug und einer Präsentation der Armee statt. Danach beginnt im August ein musikalisches Freilichttheater mit 18 Aufführungen beim Morgarten-Denkmal.
Die Regie bei der Produktion mit 150 Mitwirkenden übernimmt die Trägerin des Innerschweizer Kulturpreises, Annette Windlin. Ende September öffnet in der Zuger Altstadt ein Mittelaltermarkt mit Heerlager, Gauklern und Theatergruppen. Abschluss der Feierlichkeiten bildet der am 15. November stattfindende Gedenkanlass. Neben der Besinnung auf die historischen Tage im Herbst 1315 findet wiederum das traditionelle 300-Meter- und 50-Meter-Schiessen satt.
Kosten von fünf Millionen Franken
Die Organisation des Gedenkjahres steht unter dem Patronat der Kantone Schwyz und Zug. Die Realisierung des Gedenkjahres kostet rund fünf Millionen Franken. Zwei Millionen Franken steuert die öffentliche Hand aus der Landeslotterie bei. Für die übrigen drei Millionen zählen die Veranstalter auf Sponsoren und Spender.